Tägliche Meditationen
X

Donnerstag,
27. September 2007

Das Bemühen um Herodes

Donnerstag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Heiliger Vinzenz von Paul, Priester

P. Jeffery Jambon LC

Lk 9,7-9
Der Tetrarch Herodes hörte von allem, was geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden. Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.

Einführendes Gebet:   Herr, an diesem Morgen kommst du zu mir. Ich bin zutiefst bewegt von deiner Gnade. Ich glaube, dass du mich erwählt hast, dein Werkzeug zu sein, um dein Wort und deine Liebe in dieser unsicheren Gesellschaft zu verbreiten. Ich vertraue auf dich, Herr, weil du meine Schwachheit kennst und weißt, wie schwer der Kampf für die Evangelisation und die Rettung der Seelen wirklich ist. Mein Jesus, ich bin dein. Ich möchte dich mit ganzem Herzen lieben.

Bitte:  Herr, hilf mir, eine tiefe Liebe zu deinem Willen zu entwickeln.

1. Königlicher Fehler. Herodes’ Erfahrung könnte gut mit der des Zachäus’ verglichen werden. Die beiden waren nicht die besten Beispiele für ein tugendhaftes Leben, aber der eine war ein Sohn Abrahams und der andere ein Fuchs. Es schien, als ob die Gnade versuchte, die Tür zu Herodes’ innerem Hof zu zerschmettern, aber nicht sehr viel ausrichten konnte. Das einzige Ergebnis dieses Bemühens des Heiligen Geistes war, Johanna, die Frau Chuzas, eines Beamten des Herodes, zu überzeugen (vgl. Lk 8,3). Es schien, als ob Herodes unwissend über Christus bleiben würde. Er versuchte immer wieder, Jesus zu sehen, aber Jesus sagt „Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe Dämonen aus und heile Kranke, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden” (Lk, 13,32).

2. Der stille Schrei. Herodes steht für die häufige Verwirrung in einem unentschiedenen Herzen. Diese Unentschiedenheit strapaziert sogar die Geduld eines demütigen menschgewordenen Gottes. Als Herodes Jesus am Tag seiner Kreuzigung doch noch trifft, bleibt Jesus still. Diese Stille ist etwas, was wir nicht deuten können. Alles, was wir wissen, sind die Tatsachen; wir kennen die unaufhörlichen und nicht auszudrückenden Bemühungen des Heiligen Geistes um Herodes’ freien Willen nicht. Jesus lud Zachäus zu einem üppigen Mahl ein, und er versprach einem sterbenden Dieb das Paradies, aber einem Tetrachen gegenüber bleibt er still. Diese Stille mag tausend Worte gesprochen haben, die der Evangelist niemals aufgenommen hat.

3. Die Geschichte, ein Lehrer des Lebens. Irgendwie fühlen wir uns verpflichtet, nicht mit dem Sauerteig des Herodes in Verbindung zu geraten. Unser Herr selbst lehrt uns, weder zu urteilen noch zu verurteilen, aber die Stärke der Schrift lässt uns wachsam gegenüber Herodes’ Beispiel sein. Als Ergebnis seiner fehlenden Offenheit gegenüber der Gnade, musste Herodes eine schwere Strafe erleiden. ”Am festgesetzten Tag nahm Herodes im Königsgewand auf der Tribüne Platz und hielt vor ihnen eine feierliche Ansprache. Das Volk aber schrie: Die Stimme eines Gottes, nicht eines Menschen! Im selben Augenblick schlug ihn ein Engel des Herrn, weil er nicht Gott die Ehre gegeben hatte. Und von Würmern zerfressen, starb er.” (Apg 12, 21-23). Nutze ich die Gnadengaben, die Gott mir heute anbietet wie der Zöllner Zachäus oder der gute Dieb? Oder bin ich wie Herodes, verschlossen gegenüber Christi stummen Bitten und ablehnend gegenüber den vielen Johannas, die er schickt, um mein Herz zu öffnen?

Gespräch mit Christus:  Jesus, unser Herr, die Welt in der ich lebe, ist voll vom Sauerteig des Herodes und der Pharisäer, vor denen du einst deine Jünger auf dem See gewarnt hast. Durch deine unendliche Liebe gib mir Geduld, eifrig dafür zu kämpfen, deine Botschaft authentisch den Menschen zu bringen. Gib mir Mut, in Liebe die Wahrheit vor Mächtigen und Armen zu sprechen. Jesus, unser Herr, ich bin dein; mach mich demütig und gefügig.

Vorsatz:   Ich werde mich informieren, wann die nächste Gemeindeaktivität ist und mich dem Priester als Hilfe anbieten, damit ich jemanden berühren kann, der Gottes Gnade braucht.

Archiv

Tägliche Meditationen