Tägliche Meditationen
X

Sonntag,
3. Januar 2010

Das Geschenk von Weihnachten gebührend schätzen

Zweiter Sonntag nach Weihnachten

P. Matthew Green LC

Joh 1,1-18
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich danke dir, dass du Mensch geworden bist, um mich zu retten. Ich danke dir für das Geschenk des Glaubens an dieses große Geheimnis deiner Liebe und Demut, welches meinem Leben Sinn und Freude gibt.

Bitte:  Himmlischer Vater, hilf mir, all das zu schätzen, was du uns an Weihnachten geschenkt hast. Hilf mir, das ganze kommende Jahr im Licht dieser Geschehnisse zu leben!

1. Licht in der Dunkelheit. Dieser sehr tiefe theologische Text enthält gewaltige Bilder und mächtige Botschaften. Die ersten vier Sätze sprechen sehr eindrücklich zu uns Menschen von heutzutage: Sie sagen uns, dass Gott, der Schöpfer aller Dinge, in die Dunkelheit der Welt gekommen ist, um ein Licht für uns zu sein, eine unauslöschliche Quelle der Hoffnung. Als sie geschrieben worden sind, gab es viel Leid, Ungerechtigkeit, Korruption und Ablehnung der Wahrheit. Die geistige und moralische Dunkelheit der Welt ist wirklich dunkel! Aber Jesus, Mensch gewordener Gott, kam völlig unschuldig und rein auf die Welt, um uns die Botschaft der Liebe, Hoffnung und Erlösung zu bringen. Je mehr die Welt ihn abweist, umso mehr leuchtet seine Güte und Hoffnung auf, denn Gottes Sohn wählte aus freiem Willen den Weg des Leidens und der Demütigungen aus Liebe zu uns. Wenn wir in unserem Leben Dunkelheiten erfahren, müssen wir uns daran erinnern, dass Jesus mit uns und in uns leidet! Wir sollten niemals unsere Augen dem Licht seiner Liebe und seinem Versprechen der Erlösung verschließen ‐ dem Licht, das zum ersten Mal an dem Weihnachten vor zweitausend Jahren aufgeleuchtet ist.

2. Das größte Weihnachtsgeschenk. An jenem ersten Weihnachten gab uns Gott Vater das Geschenk seines göttlichen Sohnes. Als wenn das nicht schon genug wäre, wollte er uns durch den Sohn auch das Geschenk der Gotteskindschaft geben. Kinder haben an der Natur ihrer Eltern teil; durch die Taufe beginnen wir, an der göttlichen Natur teilzuhaben ‐ ein neues Leben durch die heiligmachende Gnade. Obwohl dieses Geschenk erst durch den Erlösungsakt auf Kalvaria besiegelt und gegeben wird, ist es schon als Versprechen hier präsent: ein Samenkorn, dazu bestimmt, Frucht am Stamm des Kreuzes zu tragen. Um uns zu sich hochzuheben offenbarte sich Gott zuerst als ein Kind in der Krippe, er macht sich ganz klein, um einer von uns zu werden. Das ist die Quelle unserer Hoffnung! Solange wir auf Erden in diesem Licht wandeln, werden wir die Tür ins volle Licht Gottes in der Ewigkeit finden.

3. Vom Licht Zeugnis geben. Diese Geschenke übertreffen alles, was wir erwarten oder uns vorstellen können. Gott ist zu uns gekommen, er ist bei uns, und er ist in uns. Um was könnten wir sonst noch bitten? Und so wie jeder, der einen großen Schatz gefunden hat, ihn teilen muss, so müssen auch wir ihn teilen. Wenn wir im Licht gehen, werden die Menschen um uns herum davon erleuchtet. Wir sollten wie Johannes der Täufer werden und diese Hoffnung und Freude nicht nur mit unseren Lippen, sondern auch mit unserem Leben verkündigen. Wir müssen wie Menschen leben, die an die Menschwerdung und die damit verbundenen Konsequenzen glauben. Wir dürfen uns nicht mehr an die Dinge dieser Welt binden; wir dürfen die Hoffnung nicht mehr verlieren, selbst wenn wir uns in größten Schwierigkeiten befinden. Weihnachten ist nicht eine Legende, an die wir uns einmal im Jahr erinnern; es ist ein Ereignis, das unser Leben aufs tiefste berührt. Es muss ein Licht sein, das jeden Tag unser Tun erleuchtet!

Gespräch mit Christus:  Jesus, mein Retter und Freund, es tut mir leid, dass ich dein Licht oft aus den Augen verliere und dass dadurch die Dunkelheit des Rationalismus und des Relativismus mich einschließen und auf falsche Wege führen können. Hilf mir, im kommenden Jahr meine Augen fest auf das Licht deiner Menschwerdung und auf dein Beispiel der Demut und Liebe gerichtet zu halten!

Vorsatz:   Heute will ich das Licht Christi mitteilen, indem ich all meinem Tun eine christliche Dimension verleihe.

Archiv

Tägliche Meditationen