Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
25. Oktober 2017

Was Jesus erwartet

Mittwoch der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Chrysanthus und Daria, Märtyrer
Hl. Krispin und Krispinian, Märtyrer
Hl. Ludwig III. von Arnstein

Br. Mariano Ballestrem LC

Lk 12,39-48
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.

Einführendes Gebet: Herr, heute ist ein weiterer Tag in meinem Leben. Er ist ein Geschenk von dir und ich möchte ihn als solches annehmen. Darum erneuere ich nun meinen Glauben daran, dass du ihn mir tatsächlich geschenkt hast. Als eine Zeit der Vorbereitung, damit ich bereit bin, wenn du kommst.

Bitte: Hierfür bitte ich dich um Beständigkeit. Dass du mir hilfst, wachsam zu sein und deinen Willen zu erfüllen, besonders dann, wenn es schwer ist für mich, wenn ich müde werde.

1. Haltet euch bereit. Die Erde ist nicht mein endgültiger Platz. Ich lebe hier nicht einfach so, vielmehr ist damit ein Auftrag verbunden. Denn die Welt gehört dir. Wir leben hier und verwalten etwas, was nicht unser Eigentum ist. Es ist gut, uns daran zu erinnern, dass wir geladene Gäste sind. Der Gastgeber ist zwar derzeit außer Haus, aber nichtsdestotrotz wäre es naiv, sich selber für den Gastgeber zu halten. Das scheint Jesus seinen Jüngern hier sagen zu wollen. Wir dürfen das Gastmahl genießen, sollten es aber nicht zu weit treiben, sondern uns für die Rückkehr des Hausherrn bereithalten.

2. Meinst du mit diesem Gleichnis nur uns? Die Jünger haben eine Frage. Und es ist wieder einmal Petrus, der sie formuliert: Meinst du mit diesem Gleichnis nur uns? Jesu Antwort ist interessant. Er spricht gar nicht von geladenen Gästen, er spricht von einem Verwalter, der Knechte und Mägde unter sich hat. Wir Christen haben in dieser Welt eine besondere Aufgabe, nämlich die, andere Menschen zu führen – nach dem Willen des Herrn. Wir sollen ein Vorbild für die anderen sein und sie anleiten.

3. Jesu Gerechtigkeit. In einer sehr bildhaften Sprache erklärt Jesus, welchen Lohn beziehungsweise welche Strafe unser Verhalten nach sich zieht. Dabei ist besonders auffällig, wie Jesus zwischen zwei Gruppen unterscheidet: Zwischen denen, die den Willen des Herrn kennen und denen, die ihn nicht kennen. Er erwartet nicht von allen das gleiche. "Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden." Das ist ein Ansporn für uns. Und eine Erklärung, warum wir uns bereithalten sollen. Es geht hier um sehr viel… Denn tief im Inneren weiß ich doch, dass ich ganz viel von dir geschenkt bekommen habe: Mein Leben, meinen Glauben, meine Familie und Freunde, viele Seelen…

Gespräch mit Christus: Herr, es ist ein Privileg, dass du mich mit einem deiner Verwalter vergleichst und mir voller Zuversicht auch die vielen Menschen anvertraust, die dich noch nicht kennen. Hilf mir, heute wirklich in dem Bewusstsein zu leben, dass du kommst. Dass du in jedem Augenblick in mein Leben eintreten könntest und dafür zu sorgen, dass du mich vorbereitet antriffst.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich während des Tages besonders wachsam sein und mich fragen, ob ich gerade so lebe, wie Jesus mich gern antreffen würde.

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