Dienstag,
24. Oktober 2017
Die neue Wachsamkeit
Dienstag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Antonius Maria Claret, Bischof und
Ordensgründer
Hl. Evergislus, Bischof von Köln
Br. Mariano Ballestrem LC
Lk 12,35-38
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst
eure Lampen brennen! Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist,
und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft. Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er
kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach
bedienen. Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.
Einführendes Gebet: Guten Morgen Herr. Du legst den Finger schon wieder in die Wunde: Das Evangelium ist zwar schön kurz, aber du rufst uns zur Wachsamkeit. Bisweilen fällt es mir vielleicht schwer, Zeit für dich zu finden, da freue ich mich über ein kurzes Evangelium. Aber die Botschaft ist eine andere. Ich glaube, dass du mir nun begegnen willst und mir etwas zu sagen hast.
Bitte: Herr, gib mir jetzt Kraft, mich nicht zu zerstreuen, sondern dich zu erwarten.
1. Gürtel sind unbequem. Wenn man nach Hause kommt – und das nicht nur zu Jesu Zeiten – legt man die unbequemen Gegenstände ab, zieht den Gürtel oder die Schuhe aus. Jetzt kann ja nicht mehr viel passieren, jetzt wollen wir unsere Ruhe haben. Doch Jesus lässt uns kaum zur Ruhe kommen. Das heißt nicht, dass wir uns nicht einmal ausruhen dürften. Menschlich gesehen ist das ja eine Notwendigkeit. Aber wir sollen wohl nicht im gleichen Atemzug auch die geistlichen Gürtel und Schuhe ausziehen und Gott "in den Schrank stellen".
2. Jesus kommt wieder. Der Herr will wieder zu uns kommen. Er will immer wieder zu uns zu Besuch kommen, mit uns durch das Leben schreiten. Er will nicht nur mit uns sprechen, wenn wir am Sonntag in die Kirche gehen oder vor den Mahlzeiten beten. Es ist durchaus auch möglich, dass er ganz spontan "mal eben so vorbeischaut". Das sollten wir mitbekommen.
3. Selig sind sie. Die größten Gnaden empfangen wir häufig unverhofft. Da gibt es keinen Kalender, keine vorherige Besprechung oder so. Es sind die Momente, in denen einem plötzlich ein Licht aufgeht, man eine besondere Begegnung oder einfach eine Tröstung erfährt. Wachsamkeit, um solche Momente zu erkennen, lohnt sich, denn das hält den Augenblick fest, der uns später viel bedeuten kann.
Gespräch mit Christus: Jesus, diesmal ist es ein durch und durch praktisches Evangelium. Ich weiß, Unbequemes kann viel bewirken. Hier kann ich meine Liebe zeigen und die Opfer bringen, die mich an dich erinnern. Ich möchte ja wachsam sein, aber manchmal fällt es mir so schwer. Ich danke dir, dass du trotzdem die Hoffnung nicht verlierst und mir immer wieder eine neue Chance einräumst.
Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich im Alltag (zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit, etc.) einen besonderen Glaubensakt vollziehen: "Jesus ich weiß, dass du da bist und ich erwarte dich hier".