Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
10. März 2021

In Kleinigkeiten spiegelt sich mein Wesen

Mittwoch der dritten Woche der Fastenzeit

P. Leonhard Maier LC

Mt 5,17-19
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

Einführendes Gebet: Ich will keine halben Sachen in meinem Leben, ich sehne mich nach dem Ganzen, nach der Fülle. Nur ein bisschen meditieren ist mir zu wenig, ich will Gott in die Augen schauen, will Gemeinschaft mit der Quelle allen Lebens.

Bitte: Vater, deine Gesetze bringen Ordnung und Frieden in mein Leben. In mir so viel Chaos. Ich will mich von dir zum bestmöglichen Leben führen lassen. Zeig mir den Weg!

1. Meinen Lifestyle korrigieren lassen. Ich frage mich: Werde ich mich an die Regeln des Gesundheitsamts halten, wenn mir die Zehn Gebote oft genug egal sind? Interessiere ich mich etwa mehr für die neuesten Pandemie-Abstandsregeln als für deinen Willen, Vater? Aber lassen wir das: Ich will aus voller Überzeugung und mit Liebe sowohl die Regeln der Gesellschaft als auch die Gebote des Glaubens erfüllen. Wenn ich in deinem Gotteshaus die Kniebeuge mache, wenn ich das Freitagsfasten halte, wenn ich die Beichte ablege, wenn ich eine Stunde vor der Kommunion nichts esse, wenn ich bei der roten Ampel anhalte: dann immer, um damit meinen Gott groß werden zu lassen. Jede Regeleinhaltung soll mich meinem letzten Ziel ein kleines Stück näherbringen!

2. Deine Treue gibt mir Zuversicht. Was du uns vorausgesagt hast, wird eintreten. Ich kann nicht mehr mit Misstrauen in die Zukunft blicken, denn du, Jesus, wartest am Ziel der Zeiten. Und was ist mit dem Heute? Ich darf ruhen in der Gewissheit, dass dieser Tag der beste meines Lebens ist, wenn ich ihn bewusst in die Gegenwart meines Gottes versetze. Frühstücken zur Ehre Gottes! Arbeiten und helfen, unterhalten und spielen, beten und singen: All das bekommt einen neuen, frischen Sinn, wenn ich darin Christus gefallen will.

3. Kleinigkeiten entscheiden meine Lebensausrichtung. Wie antworte ich dem, der mich korrigiert? Kann ich da liebevoll blicken? Wenn mich das kleine Kopfweh irritiert: Bringe ich trotzdem dem nervenden Nächsten ein gütiges Lächeln entgegen? Wenn niemand mich sieht: Mache ich trotzdem meine Aufgabe gewissenhaft? Mein Schreibtisch, meine Küche, mein Zimmer und meine Dusche, mein beiläufiger Kommentar und meine kurze Nachricht: Das sind alles Orte, an denen sich meine wahre Größe zeigen wird. Eine Größe, die ich mir von meinem Gott schenken lassen kann.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich bin dir nicht egal. Du blickst liebevoll auf meine kleinen Sorgen. Du rufst mich aus dem Gefängnis meiner begrenzten Sichtweise heraus und hinein in deine Freiheit. Du bist mein Leben in Fülle!

Vorsatz: Heute will ich beim Läuten der Kirchenglocken das Gebet des "Engel des Herrn" bewusst beten, um meinem Gott in dieser "Kleinigkeit" die Ehre zu geben.

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