Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
19. Februar 2020

Heilung eines Blinden in Betsaida

Mittwoch der sechsten Woche im Jahreskreis

P. Anton Vogelsang LC

Mk 8,22-26
In jener Zeit kamen Jesus und seine Jünger nach Betsaida. Da brachte man einen Blinden zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm den Blinden bei der Hand, führte ihn vor das Dorf hinaus, bestrich seine Augen mit Speichel, legte ihm die Hände auf und fragte ihn: Siehst du etwas? Der Mann blickte auf und sagte: Ich sehe Menschen; denn ich sehe etwas, das wie Bäume aussieht und umhergeht. Da legte er ihm nochmals die Hände auf die Augen; nun sah der Mann deutlich. Er war geheilt und konnte alles ganz genau sehen. Jesus schickte ihn nach Hause und sagte: Geh aber nicht in das Dorf hinein!

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben.

Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. Was lief schief? Dieses Wunder ist sehr interessant, weil es das einzige Wunder im Neuen Testament ist, das offensichtlich nicht "funktioniert" – zumindest am Anfang nicht. Wie kommt das? Lief etwas schief? Natürlich nicht. Wir wissen, wer Jesus ist. Er ist Gott und kann alles vollbringen, was er will. Er hat dies unzählige Male bewiesen. Könnte es sein, dass das Wunder beim ersten Versuch misslang, weil der Mann nicht genügend Glauben hatte? Aber darauf weist nichts in der Erzählung hin. Im Gegenteil, er scheint Glauben zu haben. Er kommt zu Jesus mit der Bitte um Heilung. Also, was lief schief?

2. Jesus will uns etwas lehren. Da Jesus nichts ohne Grund tut, will er uns etwas lehren. Zunächst ist die Wahrnehmung des Mannes befremdlich. Er sieht Menschen, die wie wandelnde Bäume aussehen. Das bedeutet, dass das erste Wunder schon eine gewisse positive Wirkung hatte. Der Mann war blind, und nun kann er sehen, wenn auch auf eine unvollkommene Weise. Dieses Wunder ist wie ein prophetisches Zeichen, mit dem Jesus uns etwas mitteilen will. Um das zu verstehen, müssen wir sehen, dass das heutige Evangelium mit dem gestrigen in Verbindung steht. In Mk 8,18 sagt Jesus zu seinen Jüngern: "Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen?" Dieses Wunder ist eine Lektion für die Jünger. Nachdem sie eine Zeit mit Jesus verbracht haben, haben sie eine eingeschränkte Sicht, das bedeutet, sie haben Glauben, aber ihr Glaube ist noch unzureichend.

3. Jesus heilt den Mann. Jesus heilt den Mann, indem er ihn beiseite nimmt und Speichel auf seine Augen streicht. In Mk 7,33 heilt Jesus einen tauben Mann auf eine ganz ähnliche Art und Weise: "Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel." Dies sind die beiden einzigen Male, wo Jesus so etwas tut. Das bedeutet, dass die beiden Wunder in einer Verbindung stehen. Durch diese Taten und Lehren heilt Jesus allmählich den Mangel an Glauben, den seine Jünger haben, und die Verhärtung ihrer Herzen. Aber es ist ein langsamer Prozess, der Zeit braucht.

Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, ich glaube an dich, aber stärke meinen Glauben. Ich glaube, dass du jetzt hier bist und mit mir sprechen willst. Hilf mir, mein Herz und meinen Geist für dich zu öffnen.

Vorsatz: Jemandem durch Wort oder Tat Zeugnis von meinem Glauben an Jesus geben.

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