Tägliche Meditationen
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Dienstag,
18. Februar 2020

Der Sauerteig der Pharisäer

Dienstag der sechsten Woche im Jahreskreis

P. Anton Vogelsang LC

Mk 8,14-21
In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen; nur ein einziges hatten sie dabei. Und Jesus warnte sie: Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes! Sie aber machten sich Gedanken, weil sie kein Brot bei sich hatten. Als er das merkte, sagte er zu ihnen: Was macht ihr euch darüber Gedanken, dass ihr kein Brot habt? Begreift und versteht ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören? Erinnert ihr euch nicht: Als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten ihm: Zwölf. Und als ich die sieben Brote für die Viertausend brach, wie viele Körbe voll habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten: Sieben. Da sagte er zu ihnen: Versteht ihr immer noch nicht?

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben.

Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. Ihre Herzen sind ebenfalls verhärtet. Das Brot, das die Jünger vergessen hatten mitzunehmen, war nicht irgendein Brot. Es war das Brot, das bei der wunderbaren Speisung der Viertausend übriggeblieben war. Die Jünger hatten sieben Körbe mit dem restlichen Brot gefüllt, aber das hatten sie nun nicht mitgenommen. Jetzt diskutieren sie untereinander über das Brot. Sie machen sich Gedanken, was sie essen werden. Jesus hatte bereits zweimal bewiesen, dass er große Menschenmengen sättigen kann, wann immer er es möchte. Die Jünger begleiten Jesus die ganze Zeit, aber wie die Pharisäer haben sie die Bedeutung der Zeichen nicht verstanden. Ihre Herzen sind ebenfalls verhärtet. Sie haben ebenso wie jene Augen, die nicht sehen, und Ohren, die nicht hören. Sie sorgen sich darum, kein Brot dabei zu haben, und deshalb weist Jesus sie zurecht, so wie er die Pharisäer getadelt hat.

2. Wer ist so blind wie mein Knecht? Daran erkennen wir, dass nicht nur Jesu Gegner blind sind. Seine Jünger sind ebenfalls blind. Diese Situation wurde bereits im Alten Testament vorhergesagt. Der Prophet Jesaja hat darüber geschrieben: "Wer ist so blind wie mein Knecht und so taub wie der Bote, den ich sende? Wer ist so blind wie der Wiederhergestellte und so blind wie der Knecht des HERRN? Vieles hast du gesehen, aber es nicht beachtet; die Ohren sind offen und doch hört er nicht."

3. Die Jünger verstehen trotzdem nicht. Die Apostel sind diejenigen, die ausgesendet werden, doch sie sind blind und taub. Die Gefahr liegt darin, dass wir über Jesus viel sehen, hören und wissen können, aber oberflächlich. Das reicht nicht. Wir brauchen ein tiefes übernatürliches Verständnis, einen tief lebendigen Glauben. Die Jünger, die Jesus aus erster Hand kennengelernt haben, verstehen trotzdem nicht, wer er ist und was es bedeutet, ihm nachzufolgen. Das kann auch uns passieren.

Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, wie oft bin ich ebenso wie die Jünger blind und taub. Wie oft habe ich Zeichen deiner Liebe zu mir erfahren und trotzdem vergesse ich sie immer wieder. Dadurch verliere ich meinen inneren Frieden. Trotzdem kehre ich zu dir zurück, auf deine Liebe vertrauend.

Vorsatz: Erinnere dich an eine Begebenheit, bei der du Gottes Liebe zu dir erfahren hast, oder bitte Gott um eine solche Erfahrung.

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