Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
23. August 2023

35h-Woche?

Mittwoch der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Rosa von Lima, Jungfrau

Franz Schmeink

Mt 20,1-16a
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum. Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den Letzten, bis hin zu den Ersten. Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die Ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? So werden die Letzten die Ersten sein.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, du möchtest alle Menschen erlösen. Jeden auf eine einzigartige Weise. Ich möchte mich immer wieder gern von dir ansprechen lassen.

Bitte: Hilf mir zu erkennen, wenn du mich in deinen Weinberg holen möchtest.

1. Den ganzen Tag schuften? Das Leben als Christ ist nicht immer leicht, und manchem wird offensichtlich ganz schön viel abverlangt. Doch es gilt auch: Einer trage des anderen Last (Gal 6,2). Gibt es in meinem Umfeld Menschen, die der Unterstützung bedürfen?

2. Murren. Hierbei scheint es sich um eine menschliche Spezialdisziplin zu handeln. Immerhin spricht die Bibel (in der Einheitsübersetzung) an mindestens 32 Stellen von murrenden Menschen. Und dabei geht es mitnichten nur um das scheinbar andauernd murrende Volk Israel in der Wüste, sondern auch – so wie an dieser Stelle – um uns: Murre ich auch? Über die Schlechtigkeit der Welt, den Chef, die Familie, die Politik, die Bischöfe? Die Frage des Gutsbesitzers trifft auch uns: Hast Du nicht einen Denar mit mir vereinbart?

3. Besser spät als gar nicht. Wer weiß, was den Arbeitern, die erst zur elften Stunde mit der Arbeit begonnen haben, bis dahin geschehen ist? Welche Last sie getragen haben, weil sie nicht angeworben wurden, nicht gut genug waren für die Arbeit? Gott weiß es, und diese Menschen haben nicht aufgegeben und sich quasi "auf den letzten Drücker" von Gott ansprechen lassen. Und da er jeden kennt, ihn liebt, steht es ihm auch zu, jedem, der sich von ihm ansprechen lässt, das Geschenk des ewigen Lebens zuteilwerden zu lassen. Lasse ich mich immer wieder neu ansprechen?

Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, manchmal verstehen wir deine Botschaft nicht so leicht. Gerechtigkeit hat für uns einen hohen Wert. Hilf uns zu erkennen, dass du alle Menschen erlösen möchtest und dass deine Gerechtigkeit viel höher ist als die unseren menschlichen Maßstäben entsprechende.

Vorsatz: Heute werde ich versuchen, den ganzen Tag nicht zu murren!

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