Tägliche Meditationen
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Sonntag,
17. April 2011

Christus ist der König

Palmsonntag

P. David Daly LC

Mt 27,11-31
Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es. Als aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort. Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen? Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert war. Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk auswählen konnte. Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis. Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt? Er wusste nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte. Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen: Lass die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute Nacht einen schrecklichen Traum. Inzwischen überredeten die Hohenpriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen. Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas! Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrien sie alle: Ans Kreuz mit ihm! Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen. Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen.

Einführendes Gebet:  Jesus, unser Herr, ich möchte dich auf deinem Weg nach Golgatha nahe begleiten. Wenn ich öfter darüber nachdächte, wie du gegeißelt und blutend am Kreuz hängst, würde ich sicherlich mehr in deiner Liebe bleiben und meine Handlungen auf diese eine Wahrheit gründen. Ich weiß, dass du mich mit einer ewigen Liebe geliebt hast: du hast es dort am Holz des Kreuzes bewiesen. Deshalb sehne ich mich danach, dir mit Dankbarkeit, Friedfertigkeit und der festen Entschlossenheit, deine Liebe überall zu verbreiten, zu antworten.

Bitte: Herr, hilf, dass mein Glaube an dich wächst.

1.  Bist du der König der Juden? Pilatus, ein Nicht-Gläubiger, stellt Christus eine Frage. Es ist eine Frage, die sich viele Menschen in der heutigen Gesellschaft stellen, und auf die wir die Antwort haben. Christus ist nicht nur der König der Juden, sondern auch der König der Heiden und der König der Männer und Frauen aller Zeiten, der Herr des Lebens und der Geschichte. Er ist der Sohn Gottes. Ich muss diesen Glauben in meinem Leben zu einer Wirklichkeit machen; ich muss in meinem Gebet ganz tief meinen Glauben an Christus zum Ausdruck bringen. Ohne dieses Christus-zentrierte Gebet wäre ich wie die Menschen in der Menge am Palmsonntag, die Christus priesen, als er in Jerusalem einzog, aber ihn schon einige Tage später ablehnten. Jesus, unser Herr, gib mir die Gnade an dich zu glauben!

2. Sein Blut komme über uns und unsere Kinder. Diese Worte offenbaren die Leidenschaft der Menschenmenge. Diese Haltung hielt sie davon ab dafür einzustehen, was sie als den Willen Gottes kannten ‐ diesen guten Mann zu verteidigen, der unrechtmäßig verurteilt worden war. Wir sind nicht anders. Jeder von uns hat den Herrn in seinem Leben durch eigene persönliche Sünden betrogen. Wir müssen in diesen Tagen ganz nah bei Christus in der Eucharistie leben. Der Heilige Vater sagt von der Kirche : „Ihr Fundament und ihre Quelle ist das gesamte Triduum Paschale (die drei Tage von Gründonnerstagabend bis zur Osternacht). Dieses aber ist in der eucharistischen Gabe gewissermaßen gesammelt, vorweggenommen und für immer „konzentriert”. In dieser Gabe übereignete Jesus Christus der Kirche die immerwährende Vergegenwärtigung des Ostermysteriums. Mit ihr stiftete er eine geheimnisvolle „Gleichzeitigkeit” zwischen jenem Triduum und dem Gang aller Jahrhunderte.” (Ecclesia de Eucharistia, No. 5).

3. Heil dir, König der Juden! Diese Worte aus dem Evangelium richteten sich an Christus als Spott und als eine Beleidigung dadurch, dass sie einen totalen Mangel an Glauben an den Sohn Gottes signalisierten. Dieselben Worte wurden von denen benutzt, die Jesus am Palmsonntag in Jerusalem willkommen hießen. Dasselbe kann uns geschehen. Äußere Eindrücke, Gefühle, Gruppenzwang, Pragmatismus und viele andere Einflüsse machen unseren Glauben oft zunichte. Aber einige treue Anhänger ‐ am beachtenswertesten die Heilige Jungfrau Maria und der Heilige Johannes ‐ blieben mit unerschütterlichem Glauben vom Anfang bis zum Ende bei Christus. Heute braucht Christus dasselbe von uns. Mögen diese Worte für immer auf unseren Lippen sein: „Lang lebe Christus der König!”

Gespräch mit Christus: Jesus, unser Herr, ich glaube, dass du der König einer jeden Seele bist. Ich erkenne, dass ich zu verschiedenen Zeiten in meinem Leben nicht treu war, aber ich danke dir mit einer frohen Dankbarkeit für deine Vergebung. Wenn du nicht die leidensvolle Heilige Woche durchlebt hättest, wo wäre ich jetzt? Ich möchte dir für immer mit Treue und Dankbarkeit antworten.

Vorsatz:  Heute werde ich zur Heiligen Jungfrau Maria beten, um die Heilige Woche mit ihrer Führung und Fürsprache zu begehen.

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