Tägliche Meditationen
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Samstag,
20. Oktober 2007

Den Glauben verteidigen und verbreiten

Samstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Gregory Woodward LC

Lk 12,8-12
Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden. Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben. Wenn man euch vor die Gerichte der Synagogen und vor die Herrscher und Machthaber schleppt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch in der gleichen Stunde eingeben, was ihr sagen müsst.

Einführendes Gebet:   Gott unser Herr, ich glaube an dich; hilf mir, meinen Glauben zu erneuern, indem ich mich deinem Willen bedingungslos hingebe. Herr, ich vertraue auf dich; hilf mir, darauf zu vertrauen, dass all meine Taten Früchte tragen werden, die nicht vergehen werden. Herr, ich liebe dich; möge ich mich heute wieder völlig und bedingungslos hingeben. Herr, wieder danke ich dir von ganzem Herzen für alle deine Gnaden und Wohltaten, dafür, dass du mich mit deiner liebenden Hand in guten und schlechten Tagen unterstützt. Hilf mir, einem armen und schwachen Sünder, der deine Gnade und Barmherzigkeit braucht, dein Werk zu vollenden, auch wenn ich schwach und nicht perfekt bin.

Bitte:  Oh Geist der Wahrheit, lehre mich, was ich sagen muss und was ich nicht sagen sollte.

1. Christus vor anderen bekennen. Christus unser Herr ist der Erste, der erkennt, wie hart es manchmal sein mag, mutig Zeugnis für seinen Namen und seinen Weg abzulegen, besonders heutzutage in einer Welt, die so materialistisch und religiös gleichgültig ist. Deshalb gibt er uns sofort die wahren Beweggründe dazu, standzuhalten und nicht zu wanken: „Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen.” Sogar wenn ein Christ tatsächlich Gott lästern würde oder sogar abfallen würde, würde Christus ihm vergeben und die Tat vergessen, wenn er aufrichtig bereuen würde: „Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden.” Aber was kann Gott tun, um einem Menschen zu helfen, der es bis zu seinem Tod eigensinnig ablehnt zu bereuen? Alles, was Gott tun kann, ist, die Freiheit dieser Person zu respektieren.

2. Sorgt euch nicht, wie ihr euch verteidigen sollt. Diese Stelle aus dem Evangelium war an die Jünger gerichtet, die in den ersten Jahrzehnten der Christenheit, in Zeiten der Anklage und der Verfolgung, lebten. Damals erwartete die Jünger manchmal körperliche Bestrafung, wenn nicht sogar ein blutiges Martyrium. Trotzdem gilt die Aufforderung, keine Angst zu haben und sich nicht Sorgen um eine Verteidigung zu machen, auch uns heute. Im einundzwanzigsten Jahrhundert wissen wir, dass es so etwas wie ein geistliches Martyrium gibt. Besonders die Herausforderung, uns der Sünde und dem Bösen in der Welt zu widersetzen, kann uns innerliche Verletzungen beifügen: Kritik, Angriffe auf den guten Namen und die Ehre, Beleidigungen, etc. Aber auch dann sollten wir uns um unsere Verteidigung nicht so viele Sorgen machen. Christi Botschaft ist, dass wir uns gelassen bereit halten sollten, unseren Glauben zu verteidigen wie auch auszubreiten, und den Heiligen Geist um Beistand zu bitten, wenn der Moment kommt, in dem wir uns behaupten müssen.

3. Der Heilige Geist wird euch lehren. Wahrhaftig wird der Heilige Geist uns nie bei unserem Versuch, Christus treu zu folgen, verlassen, komme was wolle. Er ist sehr daran interessiert, uns Worte der Klugheit und Kühnheit in herausfordernden Situationen zu geben, zum Beispiel im Streit mit Familienmitgliedern oder Kollegen, die unserem Glauben widersprechen. Jeder, der wirklich entschlossen, aber klug sein will, wird die richtigen Worte finden, wenn er den Heiligen Geist um Beistand bittet. Das Geheimnis besteht darin, standhaft in der Wahrheit zu sein, wie auch mit den bestmöglichen Mitteln dazu beizutragen, dass sich die Wahrheit durchsetzt. Deshalb ist es so weise, den Heiligen Geist zu bitten, uns einzugeben, was gesagt werden sollte und was ungesagt bleiben sollte.

Gespräch mit Christus:  Jesus, unser Herr, danke für diese inspirierende Meditation. Möge ich jetzt erkennen, dass es nicht nur ich bin, der handelt, sondern dass du in mir lebst und durch mich handelst durch den Heiligen Geist, den du gesandt hast, mich zu lehren.

Vorsatz:   Ich werde mindestens fünfzehn ausgesuchte Nummern aus dem Katechismus der Katholischen Kirche lesen als erstes Mittel, meinen Glauben mehr zu kennen und verteidigen zu können.

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