Tägliche Meditationen
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Samstag,
20. März 2021

Woher kommt der Prophet?

Samstag der vierten Woche der Fastenzeit

P. Štefan Kavecký LC

Joh 7,40-53
In jener Zeit sagten einige aus dem Volk, als sie diese Worte hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte? So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen. Als die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht? Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es. Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut? Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach: Der Prophet kommt nicht aus Galiläa. Dann gingen alle nach Hause.

Einführendes Gebet: Jesus, bitte reinige unser Herz, damit wir zu dir hintreten können. Bitte erlaube uns, bei dir zu verweilen.

Bitte: Herr, mögen wir dich jeden Tag mehr lieben.

1. Woher kommt der Prophet? Die Gelehrten und einige aus der Menge wussten, dass der Messias aus Betlehem kommen sollte. Von Jesus behaupten sie, dass er aus Galiläa komme. Warum hat Jesus nicht preisgegeben, dass er in Betlehem geboren worden war? Vielleicht hat ihn auch nie jemand danach gefragt. Wir können auch so handeln: Wir beobachten die Menschen und vertrauen oft mehr unserer eigenen Intuition als dem, was uns dann jemand über sich selbst sagt. Wenn wir eine Frage haben, fragen wir einfach im Gebet nach.

2. Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Unsere Welt ist voll von Information und von den Worten der Menschen. Heute hören wir das Zeugnis der Gerichtsdiener, dass ein Mensch noch nie so gesprochen hat wie Jesus. Was macht Jesus anders? Hat er eine besondere Methode? Seine Wirksamkeit verbirgt sich in seiner Macht. Er kann vollbringen, was er verspricht und deswegen haben seine Worte solche Kraft, weil es nicht nur leere Parolen sind, sondern eine glaubwürdige Verheißung von Leben.

3. Dann gingen alle nach Hause. Nach dem Streit, nach der Verfluchung der eigenen Brüder und Schwestern geht nun der Hohe Rat ergebnislos nach Hause. Sie haben Jesus nicht zum Schweigen gebracht und sie selbst sind nicht zum Glauben gekommen. Anscheinend war das Thema abgeschlossen, aber eigentlich nur nach außen, in ihren Herzen spielte sich der Konflikt noch weiter ab. Nach kurzer Zeit, am Karfreitag, kommen sie wieder zusammen und dann wird Jesus verurteilt. Wie gefährlich ist doch so ein Scheinfrieden!

Gespräch mit Christus: Jesus, wir haben auf unserem Fastenweg schon einiges hinter uns. Möge diese Zeit unsere Entscheidung für dich stärken. Lass uns mit offenem Herzen deine Gegenwart in unserem Alltag wahrnehmen.

Vorsatz: Ich werde eine Bilanz über meinen eigenen bisherigen Fastenweg ziehen. Bereite ich mich auf Ostern durch Gebet, Buße und Barmherzigkeit vor?

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