Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
12. November 2009

Das Reich Gottes in uns

Donnerstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Josaphat, Bischof und Märtyrer

P. Edward Hopkins LC

Lk 17,20-25
Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist schon mitten unter euch.

Er sagte zu den Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben. Und wenn man zu euch sagt: Dort ist er! Hier ist er!, so geht nicht hin und lauft nicht hinterher! Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen. Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation verworfen werden.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an deine Gegenwart in meinem Leben. Du hast mich berufen Anteil an deinem Glauben und deiner Liebe zu haben. Ich vertraue darauf, dass du mir helfen wirst, dir näher zu kommen. Ich liebe dich, Herr, hier und jetzt. Ich will diesen Tag im Gebet leben.

Bitte:  Herr, hilf mir dein Königreich besser zu verstehen.

1. Wann? Da die Phrarisäer ein falsches Verständnis vom Reich Gottes hatten, konnten sie schwerlich die richtigen Fragen das Reich Gottes betreffend stellen. Ihr erwartetes Königreich war ein weltliches Königreich, das Fremdbestimmung verbannen würde und Israel seine Souveränität wiedergeben würde. Aber Christi Königreich sorgt sich mehr um den Zustand der Seele und den Kampf zwischen Gut und Böse als um andere Nationen. Dieses Missverständnis der Pharisäer hielt sie davon ab, Christus und sein Königreich zu erkennen. Auch wir können die Fehler der Pharisäer begehen. Ein Mangel an Glauben kann uns davon abhalten, zu sehen, dass das Reich Gottes nur dann kommt, wenn wir Jesus als den König unserer Seele annehmen. Nur wenn wir ihm erlauben, über unser Leben zu bestimmen, kommt sein Reich. Das „Wann” ist jetzt. Jetzt ist der Moment für mich, Christus zu begegnen und ihn zu meinem König zu machen.

2. Wo? Christi Schüler bemühten sich auch darum, das Wesen des Königreiches zu verstehen. Sie strebten danach, „die Tage des Menschensohnes” zu erleben, eine mächtige Herrschaft, in der Christus der Höchste ist, dem die ganze Welt unterworfen ist. Aber Christus kommt zuerst, um im Herzen einer jeden einzelnen Person zu regieren. Glaube ich in meinem eigenen Herzen an Christus und nehme seinen Willen an? Liebe ich ihn und opfere ich mich selbst auf, um auf seinen Willen zu antworten? Baue ich das Reich Gottes durch mein Gebet und mein Leben in der Gnade auf?

3. Wie? Wenn das Reich Gottes hier und jetzt ist, wie gelangen wir dann hinein? Wir gelangen auf demselben Weg hinein wie unser König ‐ durch die Tür des Leidens und der Beharrlichkeit. „Zuerst muss er vieles leiden und abgelehnt werden.” Glaube ist kein einmaliges Annehmen. Der Glaube muss sich in den großen und kleinen Prüfungen, denen wir in unserem Leben begegnen, bewähren. Auf diese Weise machen wir uns den Glauben und das Reich Gottes mehr zu Eigen. Wir müssen uns daran erinnern, dass es am Ende das Reich Gottes ‐ und der König selbst ‐ ist, der zu uns wie ein aufleuchtender Blitz am Himmel kommt.

Gespräch mit Christus:  Lieber Jesus, hilf mir dein Königreich zu verstehen. Bau dein Königreich in mir auf, in meinen Gedanken und Sehnsüchten. Werde mein Leben und meine Liebe. Nimm alle Distanz zwischen uns weg. Mach mein Leben zum Licht und Salz, um dein Reich effektiv in allen zu verbreiten, deren Wege ich kreuze.

Vorsatz:   Ich werde heute abend eine gründlichere Gewissenserforschung machen, um zu erkennen, wie sehr das Reich Gottes schon in mir ist.

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