Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
6. Dezember 2017

Hunger nach Heilung

Mittwoch der ersten Woche im Advent
Hl. Nikolaus von Myra, Bischof
Hl. Dionysia, Märtyrerin
Henrika Faßbender OFM

Br. László Erffa, LC

Mt 15,29-37
Jesus zog weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie. Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels. Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen. Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben, und noch ein paar Fische. Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Leute. Und alle aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übrig gebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll.

Einführendes Gebet: Herr, du willst alle Menschen heilen. Hilf uns, dass wir trotz unserem Mangel an Bescheidenheit ein Werkzeug deiner Barmherzigkeit werden können.

Bitte: Gottes Mitleid begegnen.

1. Wenig. Wir können Jesus nicht viel geben. Die Frage entsteht: Sollen wir die Menschen wegschicken oder sieben Brote verteilen? Oder was können wir sonst tun? Erst wenn wir uns unserer Unzulänglichkeit bewusstwerden, können wir Jesus wirken lassen. Es tut uns weh, nicht mehr tun zu können. Wir müssen mit dem Wenigen, was wir haben, aufwarten, um ihn handeln zu lassen. In der Hoffnung bzw. Überzeugung, dass er schon eine Lösung finden wird.

2. Mehr. Jesus will unsere Sehnsucht stillen. Zunächst heilt er die Menschen äußerlich. Dann nährt er sie mit seinem Wort und mit Brot. Mit jeder körperlichen Heilung und jeder Stillung des Hungers wächst die Sehnsucht der Menschen nach einer endgültigen Befreiung und nach einer Speise, die unserem geistigen Hunger entgegenkommt. Jesus gibt uns also immer viel mehr, als wir erwarten. Immer übertrifft er alle unsere Erwartungen, weckt aber auch neue Sehnsüchte.

3. Der Hunger bleibt. Es bleiben sieben Körbe voller Brot übrig, der leibliche Hunger ist also aufs Erste gestillt. Und jetzt? Die Menschen werden wieder hungrig werden. Aber sie haben etwas erlebt, was sie völlig verändert hat: Sie haben durch die Heilungen und die Fülle der Gaben Gottes Gegenwart erfahren. Noch nicht so deutlich und klar wie bei seiner Kreuzigung und Auferstehung, und auch nicht so stark wie bei der Ausgießung des Geistes zu Pfingsten. Aber es ist ein Beginn, eine Hoffnung. Ein Advent, wie der erste Lichtstreifen eines neuen Tages am Horizont.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich will dich immer wieder neu erfahren und mich immer mehr nach dir sehnen. Jedes Mal, wenn du meinen Hunger stillst, wird mein Hunger nach dir größer. Hilf mir zu verstehen, dass mein Herz erst dann ganz erfüllt sein kann, wenn ich auf ewig bei dir und deinem Vater bin.

Möglicher Vorsatz: Den Hunger eines Menschen nach Gott stillen, indem wir ihm ein Wort aus der Heiligen Schrift geben.

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