Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
1. April 2009

Freiheit durch Wahrheit

Mittwoch der fünften Woche in der Fastenzeit

P. Robert Presutti LC

Joh 8,31-42
Da sagte Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien. Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus. Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. Ich sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham. Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern wir haben nur den einen Vater: Gott. Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er hat mich gesandt.

Einführendes Gebet:   Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, ich danke dir für deine Güte und die Gelegenheit, mit dir in Verbindung zu treten. Wecke in meinem Herzen ein inniges Verlangen nach dir, und mache mich fähig zu größerer Liebe und Unterwerfung unter deinen heiligen Willen.

Bitte:  Herr Jesus, nur dein Wort kann mich zur Fülle des Lebens und zur Freiheit führen. Gewähre mir die Gnade, deine Lehren hören und befolgen zu können.

1. Unsere Versklavungen erkennen. Die schlimmsten Sklavereien sind die, die als Freiheiten gelten, und schlimmer als keinen Erlöser zu haben, ist es zu denken, dass wir keinen brauchen. Gott gestattet mir, Begrenztheit und Versuchung zu erfahren, um mich zu der festen Überzeugung zu führen, dass ich Christus brauche. Ohne Christus führt uns das Leben nur auf Irrwege, auf denen wir Leere und Sinnlosigkeit erfahren. Und was noch schlimmer ist, diese Sinnlosigkeit kann Stolz, Zynismus und jenen bitteren Sarkasmus hervorbringen, der für alles, was ihn heilen könnte, nur Hohn und Spott übrig hat. Die Pharisäer hätten Christus als erste annehmen und sich hinter ihn stellen müssen. Sie waren die geistigen und politischen Führer, die das Werkzeug Gottes hätten werden können, wenn sie Christus als den Messias verkündet hätten und seine Jünger geworden wären. Aber aus geheimnisvollen Gründen weisen sie gerade den ab, auf den sie Israel hätten vorbereiten sollen.

2. Durch Wahrheit befreit. Nur Christus kann den Menschen von seinen Ängsten, Komplexen, Unsicherheiten und Gebrochenheiten befreien. Die Erfahrung der Liebe und Freundschaft Christi heilt die menschliche Natur bis ins Innerste: „Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei”. Je mehr wir zu Christus kommen, je mehr wir uns ihm öffnen, umso vollkommener, sicherer und „heiliger” werden wir. Wenn wir es aufschieben, unser Leben Christus zu übergeben, werden wir ihn eines Tages ganz aufgeben. Wenn wir uns nicht bemühen, die Wahrheit zu leben, werden wir uns schließlich eine Wahrheit nach unserem eigenen Belieben zurechtmachen.

3. Ohne Christus sich selbst ausgeliefert. Wenn wir das einzig mögliche Mittel der Rettung nicht annehmen, sind wir uns selbst ausgeliefert, unseren Selbstverteidigungs- und Selbstrechtfertigungsmechanismen. Die Freundschaft mit Christus und die Öffnung unseres Lebens für die Befreiung, die er bewirkt, bringt uns die größte menschliche Erfüllung. Wir fühlen uns sehr zu unserem Erlöser hingezogen, aber um zu ihm zu gelangen, müssen wir seine Lehre dauerhaft annehmen und leben.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, bewahre mich vor meinen eigenen Irrwegen. Lass Stolz oder Hochmut niemals meine liebende und freudige Annahme deiner Botschaft und deines Wirkens in meinem Leben verdunkeln.

Vorsatz:   Ich will heute der Versuchung widerstehen, mich selbst in den Augen anderer oder vor mir selbst zu rechtfertigen. Ich will jeder Neigung widerstehen, mich selbst auf Kosten anderer groß zu machen.

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