Tägliche Meditationen
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Samstag,
16. Juli 2022

Jesus, der Mittelpunkt

Samstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel

Br. Peter Hemm LC

Mt 12,14-21
In jener Zeit fassten die Pharisäer den Beschluss, Jesus umzubringen. Als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Viele folgten ihm, und er heilte alle Kranken. Aber er verbot ihnen, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden. Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Seht, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern das Recht verkünden. Er wird nicht zanken und nicht schreien, und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat. Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.

Einführendes Gebet: Maria, zu Beginn dieser Gebetszeit wende ich mich an dich. Du bist meine Mutter. Du möchtest mich zu Gott führen. Nimm mich an der Hand und leite mich zu ihm. Ich vertraue dir ganz und gar. Du bist eine feinfühlige Mutter und möchtest mich dort abholen, wo ich mich gerade befinde. Führe mich jetzt zu Gott und hilf mir dabei, ihm mein Herz zu öffnen. Danke, Mama!

Bitte: Herr Jesus, richte mein Herz, meinen Verstand und meinen Willen ganz auf dich aus.

1. Jesus und das Alte Testament. Das Alte Testament bietet eine Vielzahl an literarischen Gattungen. So finden wir dort geschichtliche Texte, aber auch Poesie, Weisheitsliteratur, Chroniken, Erzählungen und prophetische Schriften. Ein darin immer wiederkehrendes Thema ist der Messias, der die Menschen befreien wird. In Jesus Christus findet dieses Thema des Erlösers und Retters seine Erfüllung. Er ist sozusagen der Mittelpunkt, auf den das ganze Alte Testament hingewiesen und hingearbeitet hat. Jesus erfüllt die alten Verheißungen. Er vervollständigt und vollendet die Offenbarungen und das Gottesbild, die die Juden im Alten Testament von Gott erhalten haben.

2. Ohne Jesus kein Vater. Gleichzeitig schenkt Jesus uns darüber hinaus auch Eindrücke in das Leben Gottes, die wir ohne ihn niemals erhalten hätten. Er offenbart uns, dass Gott Vater ist. Wie unvorstellbar war dieser Gedanke für die Juden zur Zeit Jesu! Wie unerhört anmaßend von jemandem, Gott auf ein solches Niveau herabzuholen, als ob er eine persönliche Beziehung mit uns Menschen haben würde, eine Beziehung wie die eines Vaters mit seinem Sohn. Doch Jesus tut genau das. Er erklärt und lebt selbst vor, dass Gott kein strenger Richter, kein verärgerter Polizist oder unzufriedener Chef ist, sondern ein Vater. Jesus offenbart, dass Gott das Schwache und Kranke nicht vernichten, sondern heilen, erneuern und stärken möchte.

3. Jesus, der Heiland. In der Sichtweise des Alten Testaments bedeutet die Anwesenheit einer Krankheit oder Verkrüppelung, dass der Betroffene damit von Gott für eine Sünde bestraft worden ist. Die Strafe ist die Art und Weise, wie Gott Gerechtigkeit herstellt. Doch liest man die Evangelien, erscheint ein ganz anderes Bild von Gott. Jesus reist umher und heilt die Menschen, überall, wo ihm ein Bedürftiger über den Weg läuft. Es scheint fast so, als wäre Jesu Hauptaufgabe das Heilen. Er wird verfolgt und muss fliehen, sich im Untergrund versteckt halten. Doch selbst dort "heilt er alle Kranken". Es ist hier nicht die Rede davon, dass er gepredigt oder gelehrt hätte, sondern nur davon, dass er alle Kranken heilte. Jesus möchte auch uns innerlich und ganzheitlich heil machen. Er möchte uns nicht belehren, sondern neues und ewiges Leben schenken.

Gespräch mit Christus: Maria, am Ende dieser Meditation möchte ich mich nochmals an dich wenden. Ich habe heute betrachtet, wie Jesus der Mittelpunkt der Verheißungen und des Glaubens ist. Er möchte auch im Zentrum meines Herzens stehen. Maria, wenn ich dich betrachte, sehe ich eine Frau, für die nichts wichtiger ist als Gott. Hilf mir, dass auch in meinem Leben nichts so wichtig ist wie er. Danke, Mama!

Vorsatz: Heute möchte ich ein Gesetz des Rosenkranzes zur Ehre der Muttergottes beten.

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