Tägliche Meditationen
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Samstag,
20. Mai 2006

Um meines Namens willen

Samstag der fünften Osterwoche

P. Edward Hopkins LC

Joh 15,18-21
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum haßt euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet:  Lieber Herr Jesus, ich glaube an dich, ich glaube daran, dass du mich aus der Welt gerufen hast. Ich schätze, dass ich die gleichen Schwierigkeiten haben werde, wie du. Ich vertraue darauf, dass du bei mir sein wirst, um meine Worte zu leiten und mich geistig zu stärken. Ich liebe dich, Herr, und ich will dich noch mehr lieben, indem ich meine Freude und guten Mut behalte, selbst wenn ich zurückgewiesen werde und Prüfungen erfahre.

Bitte:  Ich nehme dein Kreuz an, Herr.

1. Christus angehören. „Wenn ihr von der Welt stammen würdet…” Das soll darauf hindeuten, dass wir Christus angehören und nicht der Welt. (Mk 9,41; Römer 1,6) „Sie gehören dir und du hast sie mir anvertraut” (Joh 17,6), sagte Jesus zum Vater. Er hat uns mit seinem Blut gekauft. Deshalb können wir, nachdem wir durch die Sünde das Recht der Kinder Gottes verloren hatten, ihn wieder Vater nennen. Wir gehören dem, der Recht auf uns hat. In der Liebe gehört der Geliebte in gewissem Sinne dem Liebenden. Der Welt angehören, bedeutet, die Dinge so zu sehen, zu denken und zu wünschen, wie es die Welt will. Jesus nennt diese Art des Gehörens „Sklaverei”. “Jeder, der die Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde” (Joh 8,34). Christus anzugehören hingegen, bedeutet Freiheit. Wir sind in Christus frei, Gott und andere zu lieben, um vollkommen zu werden, indem wir sein Leben leben, hier und für immer im Himmel. „Ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder. Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander in Liebe.” (Gal 5,13). Wie gut prüfe und befreie ich mich von den Ansprüchen der Welt an mein Herz und meinen Verstand? (vgl. Gal 5,24)

2. Aus der Welt berufen. Wir würden wirklich gerne dazugehören. Jeder mag es, wenn er gemocht wird. Wir werden aber nie zu dieser Welt gehören, Welt als etwas verstanden, dem Gott fremd ist und das Gottesersatz Feind ist. Wir sind auserwählt. Gott fasste den Entschluss, uns zu befreien und von der Sklaverei und den Täuschungen der Welt zu trennen. Was für eine Ehre und was für ein Beweis der Liebe! Statt mich zu beschweren und zu versuchen, einen Platz in der Welt ohne Gott zu finden, sollte ich ihm danken. Ich sollte meine Dankbarkeit dadurch zeigen, dass ich anderen einen Weg aus der Finsternis dieser Welt zeige, hin zum wunderbaren Licht Christi. Ich bin aus der Welt genommen, weil ich für Gott erwählt bin: sein eigen zu sein, jetzt und für immer. Wie oft danke ich Gott für diese Erwählung? (vgl. Eph 1,3-12)

3. Sie werden auch euch verfolgen. Wie sehr werde ich verfolgt? Jesus sagte, „wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen”. Er sagte aber auch konkret Verfolgung voraus (Mt 24,9). Einmal zählte er sogar die Verfolgung inmitten der Versprechungen auf, die er denen machte, die Heimat und Familie um seinetwillen aufgeben würden. (Mk 10,30). Soldaten zeigen ihre im Krieg erhaltenen Wunden und Narben mit Stolz und Ehren. Wir jedoch, die für Christus kämpfen, versuchen so oft, den Schlägen der Verfolgung zu entkommen. Es ist so viel leichter, den Glauben zu verstecken, die Wahrheit zu verschweigen, christliche Liebe zurückzuhalten. Wenn die Verfolgung in jeder Form ein Thermometer für meine Liebe für Christus wäre, wie groß wäre meine Liebe? Wenn ich keinerlei Verfolgung erfahre, müsste ich vielleicht ein bisschen kühner oder großzügiger im meinem Glaubensleben werden?

Gespräch mit Christus:  Lieber Herr, gib mir den Mut, Schwierigkeiten und Verfolgungen für deinen Namen zu ertragen. Hilf mir, diese als eine Erinnerung zu sehen, wie sehr du mich geliebt hast. Lass mir mein Leiden zur Ehre gereichen, wie es das für deine Freunde, deine Apostel war. Reinige mich von allem, das nicht heilig ist, besonders von den subtilen Einflüssen der Welt.

Vorsatz:  Ich will das nächste mal Gott danken, wenn ich für meinen Glauben verfolgt werde oder Unbequemlichkeiten erleiden muss.

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