Tägliche Meditationen
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Dienstag,
10. Oktober 2023

Herr, kümmert es dich nicht?

10. Oktober 2023

Dienstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Melanie Zoll, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 10,38-42
In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf und eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.

Einführendes Gebet: Jesus, ich sehne mich nach dir. Ich brauche dich und möchte dich tiefer kennen lernen. Wie Marta, möchte ich mich zu deinen Füßen setzen. Hilf mir, dein Wort in diesem Evangelium zu hören und es in mir lebendig werden zu lassen.

Bitte: Jesus, lass mich dich besser verstehen, verwandle mein Leben durch die Begegnung mit dir.

1. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen. Viele Male haben wir dieses Evangelium gehört, und ich meine, besonders als Frau würden wir gern in Marias Rolle schlüpfen, aber wer kümmert sich dann um alles, was getan werden muss? Das Haus wird nicht von alleine sauber. Ich glaube, in diesem Evangelium geht es im Kern um eine Herzenshaltung. Können wir uns durch dieses Wort Gottes anrühren lassen, unserer Sehnsucht Raum schaffen, an Jesu Füßen sitzen zu wollen? Maria konzentriert sich ganz auf den Herrn, sie sitzt nicht verträumt an seinen Füßen und bekommt einfach nichts anderes mehr mit. Sie fällt die Entscheidung, ganz präsent, 100% da zu sein und alles andere auf den 2. Platz zu stellen. Bin ich bereit dazu? Ist mein Morgengebet eine Zeit, um liebend in seiner Gegenwart da zu sein oder eine Pflichterfüllung, die nur 15 min dauern soll?

2. Marta sorgt für ihn. Herr, kümmert es dich nicht? Im Evangelium heißt es: Marta nahm Jesus freundlich auf. Sie war ganz in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Bis zu diesem Punkt ist alles in Ordnung – für den Herrn freundlich zu sorgen, seine Bedürfnisse im Fokus zu haben, ist in den Augen Jesu so wertvoll, wie an seinen Füßen zu sitzen. Wenn Marta das ganz selbstlos, als reinen Liebesbeweis für Jesus getan hätte, hätte sie nicht die Frage gestellt: "Kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mir die Arbeit überlässt?". Sie stellt Vergleiche an und denkt, dass sie angesichts der Belastungen zu kurz kommt, dass ihr etwas vorenthalten wird. Sie hat nicht den Herrn, sondern sich selbst und die äußere Aufgabe im Blick. Denke ich auch, dass ich zu kurz komme und nehme ich die Geschenke und Möglichkeiten, die mir persönlich von Gott gegeben sind, nicht wahr?

3. Nur eines ist notwendig. Nur eines ist notwendig: sein Herz ganz auf den Herrn auszurichten, mit dem, was ich bin und habe. Das möchte der Herr beiden Schwestern klar machen. Mich kümmert euer Leben, ich habe euch im Blick – ihr mich auch? Nicht auf das zu schauen, was andere tun oder haben, sondern zu hören, was der Herr mir ganz persönlich sagt. In diesem Zuhören, hätte Marta liebend für Jesus gesorgt und danach die Zeit zusammen mit Maria genossen, sie hätte gesehen, wie Jesus das von ihr zubereitete Essen genossen hat; durch dieses Zuhören hätte sie vielleicht die Freiheit gefunden, die Küche später sauber zu machen und im Augenblick ganz beim Herrn zu verweilen. Wie ist mein Hören auf den Herrn? Wird mein Hinhören immer wieder von Lärm unterbrochen, von dem, was ich bei anderen sehe oder meine, feststellen zu können?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich sehne mich nach dir und brauche dich. Ich möchte das Bessere wählen und dir den ersten Platz geben. Hilf mir dabei.

Vorsatz: Ich will ein Wort des Evangeliums, das mich am meisten berührt hat, mit in den Tag nehmen und zuweilen innerlich wiederholen.

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