Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
2. Februar 2023

Gott betritt seinen Tempel

Donnerstag der vierten Woche im Jahreskreis
Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess)
Fest

P. Anton Vogelsang LC

Lk 2,22-40
Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Símeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Símeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Símeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, – und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Pénuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben.

Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. Die Reinigung Mariens. Das heutige Fest erinnert an zwei Ereignisse, die 40 Tage nach der Geburt Jesu stattfanden. Das erste ist die Reinigung Mariens. Nach dem Gesetz des Alten Testaments galten Frauen, die ein Kind zur Welt brachten, aufgrund des Blutverlustes als unrein. Aus diesem Grund mussten sie 40 oder 80 Tage in Abgeschiedenheit bleiben. Nach dieser Zeit gingen sie in den Tempel und brachten zwei Opfer dar, eines zum Dank und das andere als Sündopfer. Maria musste sich nicht an dieses Ritual halten, weil sie ohne Sünde war und Jesus auf wundersame Weise geboren wurde. Aber sie entschied sich, dies zu tun, um Gott zu ehren und alle von Mose überlieferten Regeln zu befolgen. Sie war die heiligste aller Frauen, aber sie unterwarf sich dennoch den demütigenden Anforderungen des Gesetzes. Sie blieb 40 Tage zu Hause, versagte sich jede Verbindung mit heiligen Dingen und ging an dem erforderlichen Tag die acht Kilometer von Betlehem zum Tempel in Jerusalem. Als Maria im Tempel ankam, stand sie wahrscheinlich in der Schlange und wartete, bis sie an der Reihe war, um den Priester zu sehen. Indem Maria dies tut, gibt sie uns ein Beispiel.

2. Die Darstellung Jesu. Das zweite Ereignis, an das wir heute erinnern, ist die Darstellung Jesu im Tempel. Nach dem Gesetz mussten alle erstgeborenen männlichen Kinder in den Tempel gebracht und Gott geweiht werden. Josef und Maria mussten das nicht tun, weil sie wussten, dass Jesus Gott war. Wieder einmal entschieden sie sich jedoch, alle Bestimmungen des Gesetzes demütig zu erfüllen. Dieses Ereignis hat jedoch eine zweite Bedeutung. Das Alte Testament endet mit einer Prophezeiung über das Kommen des Herrn. "Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht, er kommt!, spricht der HERR der Heerscharen." Heute feiern wir die Erfüllung dieser Prophezeiung. Gott ist treu und erfüllt alle seine Verheißungen.

3. Gott ist das Wichtigste. Die Juden hatten jahrhundertelang darauf gewartet, dass der Herr in seinen Tempel zurückkehrt. Als Maria und Josef Jesus in den Tempel brachten, bemerkte ihn leider niemand - außer dieser zwei Personen: Simeon und Anna. War jeder so mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, dass er das Wichtigste verpasste? Warum waren Simeon und Anna die Ausnahme? Das Evangelium sagt uns, dass Simeon ein gerechter und frommer Mann war, der den Trost Israels suchte. Und Anna hatte Gott über 60 Jahre lang Tag und Nacht im Tempel gedient und Gott mit Fasten und Gebet verehrt. Wurden die anderen von ihren Angelegenheiten abgelenkt, weil sie ihnen wichtiger waren als Gott? In jedem Fall war für Simeon und Anna Gott das Wichtigste in ihrem Leben. Sie hatten ihm ihr ganzes Leben lang aufrichtig gedient, waren seinen Wegen gefolgt und hatten seinen Gesetzen gehorcht. Aus diesem Grund konnten sie, als Gott erschien, ihn erkennen. Wir werden in der Lage sein, Gott in unserem Leben zu erkennen, wenn wir ihn wirklich an den ersten Platz über alles andere stellen.

Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, fast niemand hat dich erkannt, als du plötzlich in den Tempel kamst. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben.

Vorsatz: Jemandem durch Wort oder Tat Zeugnis von meinem Glauben an Jesus geben.

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