Freitag,
21. Juni 2013
Was ist mein tiefster Wunsch?
Freitag der elften Woche im Jahreskreis
Hl. Aloisius Gonzaga, SJ
P. Walter Schu LC
Mt 6,19-23
Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo
Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie
zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Das
Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber
dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist,
wie groß muss dann die Finsternis sein!
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du mich liebst, dass du an meiner Seite bist und dass du mich durch diesen Tag hindurch begleitest. Ich vertraue auf dich, Herr. Ich vertraue dir mehr als ich mir selbst vertraue, weil du unendlich gut und allmächtig bist. Ich liebe dich, Jesus. Ich liebe dich, weil du für mich am Kreuz gestorben bist, um mich zu retten.
Bitte: Herr, hilf mir zu entdecken, wo ich am meisten von dir gerufen bin, Schätze für den Himmel zu sammeln.
1. Vergängliche oder ewige Schätze. Wer möchte nicht einen verborgenen Schatz entdecken? Das menschliche Herz ist für das Glück und die Sicherheit, die ein Schatz verspricht, gemacht und für die Freude, die er bringt. Hier taucht nun ein grundsätzliches Problem auf: Welcher Art von Schatz sollten wir unser Herz anvertrauen, unser innerstes Sein, unser eigentliches Ich? Christus warnt uns vor den falschen Schätzen, welche jeden Tag in unser Herz eindringen wollen ‐ irdische Schätze von edler Kleidung, oder Besitz, oder Reichtum. Aber jeder dieser Schätze kann und wird uns weggenommen werden. In dem Augenblick, wo wir am meisten Hilfe brauchen, die Zeit unseres Übergangs in die Ewigkeit, wird uns unser materieller Besitz verraten. Ein Sprichwort bringt das gut zum Ausdruck: „Das letzte Hemd hat keine Taschen.”
2. Die tiefsten Sehnsüchte des Herzens. Christus bietet uns den einen Schatz an, der des menschlichen Herzens würdig ist, den Schatz, der uns nicht verraten wird, den einzigen Schatz, der uns durchs Grab hindurch und hinüber ins ewige Leben begleiten kann. Was ist das für ein Schatz? Es ist die Person Christi selbst und alle guten Taten, die wir für ihn tun. Für Christus allein zu leben, ihn über alles zu lieben, unser Leben hinzugeben, uns selbst ihm hinzugeben, darin besteht der einzige Schatz, der reich genug ist, um das menschliche Herz zu sättigen ‐ der allein fähig ist, unsere tiefsten Sehnsüchte zu stillen. Allein dieser Schatz bleibt für die Ewigkeit und erfüllt uns mit einer Freude, die immer wieder beginnt, immer neu. „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.”
3. Das Licht des Körpers. Christi Lehre über das Auge als Licht des Körpers ist vielleicht auf den ersten Blick unklar, und sogar ohne Bezug zur vorhergehenden Mahnung, Schätze für den Himmel zu sammeln. Ein zweiter Blick aber lässt einen inneren Bezug erkennen. Die Exegeten sehen im Auge die Absichten, die hinter den Handlungen liegen. Christus mahnt uns, alles, was wir tun und wie wir Ereignisse und andere sehen, mit der Einfachheit eines Kindes zu tun. Wenn wir Christus in den anderen sehen, wenn wir fähig sind, Gottes vorsehende Hand hinter allem, was in unserem Leben geschieht, zu sehen, wenn alles, was wir tun, aus Liebe zu Christus getan wird, dann wird unser ganzer Körper wirklich vom Licht überflutet.
Gespräch mit Christus: Ich danke dir, Herr, für die klare Botschaft deines Evangeliums. Ich danke dir, dass du mir zeigst, wie ich mein Leben im Hinblick auf die Ewigkeit leben soll. Ich danke dir, dass du der einzige Schatz bist, der allein die Sehnsüchte meines Herzens stillen kann.
Vorsatz: Ich will heute alles aus Liebe zu Christus tun und mithelfen, sein Reich auszubreiten. Darum will ich mich bewusst anstrengen, Schätze für den Himmel zu sammeln.