Tägliche Meditationen
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Samstag,
2. Juli 2016

Die Größe des Herrn

Fest
Mariä Heimsuchung

Felix Honekamp

Lk 1,39-56
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria:

Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:

Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben lässt die Reichen leer ausgehen.

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Einführendes Gebet: Herr, ich weiß, dass du immer bei mir bist, vor allem im Gebet, wenn ich mich an dich wende, oder wenn ich versuche, dich besser zu verstehen. Ich glaube, dass du mein Leben mit Güte und Barmherzigkeit ansiehst, und manchmal mit Mitleid. Ich hoffe, dass ich jeden Tag lerne, mehr auf deine Stimme zu hören, um dir nachzufolgen. Ich liebe dich, lehre mich, dich zu lieben, wie du mich liebst.

Bitte: Herr, ich bitte dich um ein freudiges Herz, wenn ich die Worte der Schrift betrachte. Sie sind ein Geschenk, wie es das Magnificat ist und wie es dieses Gebet zum Ausdruck bringt.

1. Freude. Das Magnificat, das die Kirche täglich zur Vesper betet, ist in erster Linie ein Freudenlied. Es besingt einerseits die Freude einer Mutter über ein Kind. Aber in Marias Freude spiegelt sich zusätzlich noch die Freude über den Retter: ihren eigenen und den der Welt. Bereitet mir der Gedanke über die Geburt Jesu auch eine solche Freude? Verstehe ich, was Gott durch die Menschwerdung an uns getan hat?

2. Dankbarkeit und Demut. Gleichzeitig macht Maria deutlich, dass ihr bewusst ist, dass ihre Freude nicht ihr eigenes Verdienst ist. Wenn alle Geschlechter sie von nun an selig preisen liegt das daran, dass der Herr auf ihre Niedrigkeit geschaut und der Mächtige Großes an ihr getan hat. Was für ein großartiges Beispiel Maria doch für den Glauben, die Dankbarkeit und die Demut ist! Was für ein großartiges Vorbild!

3. Bekenntnis. Im Weiteren wird klar, was Gott mit der Menschwerdung eigentlich alles getan hat: Er erhebt damit die Niedrigen, beschenkt die Hungernden und hilft Israel und seinem Volk. All dies sieht Maria, die sonst so schweigsam alles in ihrem Herzen bewahrte, und jubelt darüber. Kein Wunder, dass dieses Gebet so wesentlich für das tägliche Gebet der Kirche geworden ist. Erkenne ich die wahre Bedeutung der Worte Marias?

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, du bist nicht nur Mensch geworden, sondern hast uns auch deine Mutter als leuchtendes Beispiel für Glaube, Liebe, Dankbarkeit und Demut gegeben. Ich danke dir, dass du uns Maria als Fürsprecherin an die Hand gegeben hast und dass wir uns ihr vertrauensvoll zuwenden können.

Möglicher Vorsatz:  Ich werde in den kommenden Tagen die einzelnen Zeilen des Magnificat betrachten: Was war Maria so wichtig, dass sie diese Worte gewählt hat?

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