Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
10. Oktober 2007

Beten wie der Herr

Mittwoch der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Christopher Scroggin LC

Lk 11,1-4
Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung.

Einführendes Gebet:   Heiligster Vater, dein Sohn hat dir in allem gefallen. Auch ich will beten lernen und so lernen zu tun, was dir am meisten in meinem Leben gefällt. Ich glaube, dass du jetzt bei mir bist. Ich glaube, dass du mir helfen willst, deinen Willen besser zu verstehen, damit dein Reich schneller auf Erden errichtet werden kann.

Bitte:  Jesus, du hast oft zu deinem himmlischen Vater gebetet, besonders vor wichtigen Momenten deines Lebens: vor deinem öffentlichen Wirken, vor der Wahl deiner Apostel und vor deinem Leiden und Tod. Hilf mir mit deiner Gnade, von deinem Beispiel zu lernen und ernsthafter zu beten.

1. Beispiele des Gebets. Ich erinnere mich an die ersten Jahre meines Priesterstudiums in Rom. Eines meiner ersten Dinge, die ich tat, war die Teilnahme an der Messe des Papstes für die päpstlichen Universitäten zu Beginn des Studienjahres. Ich hatte von meinem Stuhl aus eine großartige Sicht auf den Heiligen Vater, Johannes Paul II. Während der Danksagung nach der Kommunion konnte ich sehen, wie er betete. Es war unglaublich! Trotz der vielen Menschen und dem Lärm, totz all dem Tun am Altar bei der Reinigung der heiligen Gefäße, ließ er sich nicht ablenken. Er war im Gebet tief mit Christus verbunden, an einem anderen Ort. Sein Gesicht war in seinen Händen verborgen und er war so still. Ich erinnere mich, wie ich den Wunsch bekam, so beten zu lernen wie er. Haben wir so zu beten gelernt?

2. Das Gebet Jesu. Die Apostel müssen bei Jesus eine ähnliche Erfahrung gemacht haben. Als sie sahen, wie er betete, kamen sie zu ihm und baten ihn, so wie er zum Himmlischen Vater beten zu können. Wahrscheinlich haben sie sich gefragt: „Ist das überhaupt möglich?” Jesus lehnt ihre Bitte nicht ab, sondern lehrt sie das Gebet, das sie zu Beginn ihres geistlichen Weges sprechen sollen. Auch wir müssen diesen Wunsch haben und unseren Herrn bitten, uns bei unserem Beten zu leiten.

3. Ein Meister des Gebets sein. Tiefes Beten ist nicht nur für Mystiker wie die heilige Theresia von Avila oder wie der heilige Johannes vom Kreuz. Wir alle sind zu dieser Tiefe des Gebets gerufen. Wir müssen zuerst glauben, dass das stimmt und möglich ist. Dann müssen wir alles tun, um diese Gnade von Jesus Christus zu erlangen. Zuerst kommt die Bitte darum. Wir müssen irgendwo anfangen. Wir wollen heute anfangen, wenn wir das nicht schon getan haben, unsere Beziehung zum Himmlischen Vater aufzubauen.

Gespräch mit Christus:  Jesus, lehre mich so zu beten wie du. Ich möchte so beten, wie die großen Männer und Frauen, meine Brüder und Schwestern, die mir vorangegangen sind und die nun bei dir sind. Hilf mir, keine Angst davor zu haben und hilf mir, dir jeden Tag etwas mehr von mir selbst im Gebet zu geben.

Vorsatz:   Ich will wenigstens zehn Minuten in meinem Zimmer beten.

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