Tägliche Meditationen
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Freitag,
13. Oktober 2023

Gottes Feind

13. Oktober 2023

Freitag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Thomas Fox LC

Lk 11,14-26
In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher.

Einführendes Gebet: Jesus, einer der erstaunlichsten Aspekte Deines Lebens war Deine Macht über die gefallenen Engel. Als Sohn Gottes gehorchten sie Dir. Aber sie erfuhren auch, dass Du als Menschensohn wahre Macht über sie hattest. Dazu musstest Du in Demut, innerster Askese und tiefer Gebetshaltung leben. So warst Du voll der Liebe Gottes, der Heilige Geist herrschte in Dir und diese gute Herrschaft übertrug sich auf alle, die Dir begegneten.

Bitte: Hilf mir, allem zu widersagen, was mich trennt von Dir. Lass mich alles suchen, was mich eint mit Dir.

1. Verschiedene Namen, eine Person. Um den Vorwurf seiner Gegner zu entkräften, offenbart Jesus hier etwas über den Feind Gottes und seine Person: Wenn man den "Satan" mit "Beelzebul" austreiben wollte, würde man denselben anrufen müssen, den man vertreiben will. Tatsächlich erscheint derselbe Feind Gottes immer wieder unter folgenden drei Namen: Zunächst wird er "Satan" genannt und als solcher ist er der "Neinsager" und der "Vater der Lüge". Hiermit erweist er sich insbesondere als Gegenpol zur ersten göttlichen Person, dem Vater. Sein zweiter Name "Luzifer", d.h. Lichtträger, betrifft seine Beziehung zur zweiten göttlichen Person, Christus, dem Licht der Welt, dessen Träger er hätte sein sollen, indem er berufen war, das göttliche Licht in uns zum Aufstrahlen zu bringen. Nun allerdings tritt er als Schattenwerfer auf und verbreitet nicht Licht, sondern Finsternis. Unter seinem dritten Namen "Beelzebul" erscheint er als Gegenpol zum Heiligen Geist, indem er statt des Wohlgeruchs Christi üblen Geruch verbreitet ("Herr des Mistes"). In diesem Sinne ist die Sünde "wider den Heiligen Geist", also die Unbußfertigkeit oder das Fehlen jeder Reue, sein Werk.

2. Die Dämonen durch den Finger Gottes austreiben. Was ist das für ein Aufatmen in uns schwachen Geschöpfen, da uns in Christus der gegeben ist, der uns von aller List des Feindes befreit! Da uns in Ihm jener gegeben ist, der stärker ist als der, der die ganze Welt verführt. Wie Paulus im Brief an die Gemeinde in Kolossä es so treffend ausdrückt (2,15), hat Christus "die Fürsten und Gewalten … entwaffnet und öffentlich zur Schau gestellt;" – Ja, Gott hat in Christus über sie triumphiert. Welche göttliche Person ist es aber, durch die der Feind aus seiner Wohnung ausgetrieben und der Raum gereinigt wird? In der Parallelstelle (Mt 12,28) spricht Jesus vom "Geist Gottes", sodass wir wissen und behaupten können, dass mit dem "Finger Gottes" der Heilige Geist gemeint ist. Ja, auch im lateinischen Kirchenlied "Veni creator spiritus" nennen wir ihn den Finger der Rechten Gottes ("dextrae Dei tu digitus") - GL 341,3.

3. Sauber und geschmückt, aber nicht bewohnt. Die Austreibung eines bösen Geistes stellt im Menschen wieder die natürliche Ordnung und Schönheit her, den "Kosmos", den Gott geschaffen hat. Er kann aber unmöglich bewahrt werden, wenn ihm nicht weiterhin die Gnade zu Hilfe kommt. Ja, wenn sich der Mensch den bloßen Kräften der Natur überlässt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich in ihm die Gegenspieler Gottes einnisten. Der Mensch muss sich also aktiv der göttlichen Gnade öffnen, sie suchen und seiner Berufung, Tempel Gottes zu sein, entsprechen: "Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!" (1 Kor 6,19-20)

Gespräch mit Christus: Jesus, Herr! Um meinetwillen bist Du Mensch geworden und durch Dich kann ich zu einem Menschen werden, der für andere Menschen da ist. Ich möchte "für Dich" sein und mit Dir sammeln. Ich danke Dir dafür, dass Du Deinen Tod um meinetwillen angenommen hast, um mich aus meinem schon besiegelten Schicksal der Gottesferne herauszuholen. Danke für Deinen Sieg über meinen Feind, ohne den ich ihm für immer hilflos ausgeliefert gewesen wäre. Danke!

Vorsatz: Ich mache das Kreuzzeichen und bete: "In Deinem Namen, Jesus Christus, durch Dein Blut, das Du vergossen hast, durch Deine fünf Wunden und auf die Fürsprache der Jungfrau Maria, widersage ich jedem bösen Geist. " Und ich rufe den Heiligen Geist an: "Komm, Heiliger Geist, erfülle mein Herz mit Deinem Frieden, mit Glauben, Hoffnung und Liebe."

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