Tägliche Meditationen
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Montag,
23. November 2009

Die reichste Gabe

Montag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Kolumban, Abt und hl. Klemens, Papst

P. Edward Hopkins LC

Lk 21,1-4
Jesus blickte auf und sah, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben.

Einführendes Gebet:   Lieber Jesus, ich glaube, dass du mich mit dem Leben und einem lebendigen Glauben gesegnet hast, damit ich dir diese Zeit und dieses Gebet widmen kann. Ich danke dir dafür. Ich liebe dich und schenke dir alles, was ich bin und habe, mit dem festen Wunsch, ein frohes Geschenk für dich zu werden.

Bitte:  Herr, lehre mich, mit frohem Herzen alles zu teilen, was ich empfangen habe.

1. Einige wohlhabende Leute. Jesus saß vor dem Opferkasten. Was sah Jesus, als er um sich schaute? Er sah mehr, als wir sehen. Er sah in die Herzen hinein. Reichtum hält uns oft in Begehrlichkeiten gefangen und versklavt uns mit den Sorgen, die er mit sich bringt. Jesus sah, dass viele Menschen nur den Pflichtteil gaben, was für sie nicht schwierig war und nur wenig schmerzte. Dieser Akt der Erfüllung einer ‐ zumindest als solche von ihnen verstandenen - Pflicht Gott gegenüber, machte sie selbstzufrieden. Manche waren sogar stolz darüber, was sie gegeben hatten. Und doch war dies kein Akt der Selbsthingabe. Sie gaben mit gewohnheitsmäßiger Gleichgültigkeit. Ihrer Gabe fehlte die Liebe. Was sieht Jesus in meinem Herzen? Gebe ich Jesus großzügig mein ganzes Selbst, wenn ich ihn auf dem Altar sehe? Gebe ich ihm großzügig alles, was ich bin und habe, wenn ich zu ihm bete? Verrichte ich meine Arbeit aus Liebe zu ihm und zu seiner Ehre?

2. Eine arme Witwe. Nur Jesus konnte erkennen, dass diese Witwe nun ganz von ihrer Familie oder von Freunden abhängig war. Sie gab mehr, weil sie sich selbst ganz Gott übergab. Gibt es denn irgendetwas, das wir Gott geben können, das er uns nicht schon zuvor gegeben hat? Wir können Gott unsere vertrauensvolle Hingabe schenken. Die Witwe gab Gott mit Vertrauen, weil sie wusste, dass Gott auch weiterhin für sie sorgen würde. Sie hatte keinen anderen Wunsch, als mit ihm zusammen zu sein und von ihm bereichert zu werden. Ihr Geben war heiter und dem Willen Gottes ergeben, nicht verzweifelnd, sondern voller Hoffnung. Ihre Hoffnung war die eines Menschen, der in seinem Innersten weiß, wie sehr Gott ihn liebt. Wie oft vertraue und verlasse ich mich auf ihn, besonders dann, wenn andere Sicherheiten zu schwinden drohen?

3. Mein ganzes Leben hingeben. Für Jesus ist es von großer Bedeutung, „wie” wir geben, und nicht nur, „was” wir geben. Was wir haben ‐ unsere Besitztümer und das, was wir uns in gewisser Weise zu Eigen gemacht haben ‐ ist nicht für uns allein gedacht. Wir haben sie, damit wir sie weitergeben können. Und wir sollten sie Gott zurückgeben, denn sie gehören ihm. Wir schenken sie weiter, um unsere Liebe zu Gott zum Ausdruck zu bringen. Ich gebe mein Leben hin, wenn ich gewissenhaft arbeite, Nächstenliebe übe, bete oder aus Liebe zu Christus Opfer bringe. Alle diese Taten kann ich, wenn sie nicht schon von vorne herein als Opfergabe an Christus gedacht waren, gedanklich in der heiligen Messe auf die Patene legen, damit sie zusammen mit den Hostien bei der Wandlung verwandelt werden. Schenke ich ihm mein ganzes Leben?

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, mache mich aufmerksam für alles, was du für mich bist, und lass mich alles erkennen, was du mir geschenkt hast. Ich möchte nie aufhören, dir zu danken, indem ich mich ganz dir hingebe. Du lädst mich immer von Neuem ein, großzügiger zu sein, öfter und mit mehr Liebe zu geben. Öffne mein Herz, Herr, für dein Werk!

Vorsatz:   Ich will eine Liste machen, was ich diese Woche für Jesus tun kann und es ihm im Gebet aufopfern. Am Sonntag während der Gabenbereitung will ich dann voller Glauben und Liebe all die Opfer, die ich während der Woche gebracht habe, gedanklich auf die Patene legen als ein wahres Geschenk für ihn.

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