Tägliche Meditationen
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Montag,
24. Juli 2017

Jesus erkennen und über ihn staunen

Montag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Christopherus
Hl. Christine

Theresa Dömling

Mt 12,38-42
In jener Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu Jesus: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen. Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo.

Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte nun ruhig werden. Ruhig, um dein Wort zu lesen und zu hören, was du mir heute sagen möchtest. Ich möchte meine Gebetszeit heute mit zwei Minuten Stille beginnen, um mein Herz für das zu öffnen, was du mir heute durch das Evangelium sagen möchtest.

Bitte: Herr, öffne meine Augen und mein Herz, damit ich deine Zeichen erkenne und mich von dir berühren lasse.

1. "Meister, wir wollen ein Zeichen sehen." Jesus verwandelte bei der Hochzeit in Kana Wasser zu Wein, er heilte immer wieder Kranke, trieb Dämonen aus, erweckte Tote zum Leben. Doch die Pharisäer und Schriftgelehrten fordern immer noch ein Zeichen. Sind die Wunder, die Jesus tut, nicht Zeichen genug? Oft sind auch wir wie diese Pharisäer und Schriftgelehrten, wir sehen Jesu Zeichen nicht oder wollen sie nicht sehen, weil wir eine ganz genaue Vorstellung davon haben, was Jesus tun müsste, um sich vor uns als Messias zu erweisen. Damals wie heute sind Jesu Taten so offensichtlich: Jeder hat schon von Heilungen, Bekehrungen, Gebetserhörungen gehört und sie auch selbst erlebt. Wie oft hat nur ein Stoßgebet gereicht, um uns vor einer gefährlichen Situation zu bewahren oder in einer schwierigen Lage zu helfen. Und in jeder heiligen Messe geschieht das größte Wunder, wenn Wein und Brot zu Leib und Blut Christi werden. Welche Zeichen brauchen wir noch? Ist es nicht genug?

2. "Diese böse und treulose Generation…". Es ist wohl unleugbar eine Anklage, wenn Jesus die Menschen dieser Generation als böse und treulos bezeichnet. Es passt aber durchaus zu unserem Bild vom liebenden, barmherzigen Jesus, wenn wir diese Worte als eine Ermahnung und eine Chance ansehen, die uns gegeben ist, damit wir uns immer wieder mit der Wahrheit verbünden. Durch die Erbsünde tragen wir alle die Neigung zum Bösen in uns. Wir spüren alle, wie uns unsere menschlichen Schwächen oft zur Sünde hintreiben. Dagegen müssen wir ankämpfen. Das verlangt einen starken Willen und einiges an Anstrengung. Aber das Schöne dabei ist: Wir können diesen Kampf nicht alleine bestehen. Wir brauchen Jesus an unserer Seite. Und genau dadurch wird Jesus realer und wir kommen ihm näher.

3. "Hier aber ist einer, der mehr ist…". Wenn wir die Bibel für unser Gebet benutzen, ist es oft sehr spannend, auch die Stellen aus dem Alten Testament zu lesen, auf die sich das Evangelium bezieht. Hier sind es Jona 2,1 und 1 Kön 10,1-10. Die Bewohner von Ninive bekehrten sich aufgrund der Worte, die Jona von Gott eingegeben worden waren. Die Königin von Saba erkannte Gott an der Schönheit des Tempels und an der Weisheit Salomos. Und dann: Jesus. Er ist nicht nur ein Prophet, nicht nur ein König, dem von Gott Worte, Schönheit und Weisheit gegeben sind. Er ist viel mehr: Gott selbst. Er ist der, der uns all dies geben kann und gibt. Wie wunderbar ist es, dass wir Jesus kennen dürfen, und durch ihn wissen, wie Gott ist: Er verurteilt uns nicht, sondern will uns retten, liebt uns und beschenkt uns. So sollen auch wir, wie Jona und Salomo, unsere Gaben, die wir von Gott bekommen haben, dafür einsetzen, dass die Menschen, denen wir begegnen, zu Gott finden können.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du mich nicht richtest. Danke, dass du an meiner Seite stehst, mit deinem Wort, deinem Rat, deinen wunderbaren Taten, um mich zu erlösen. Mach mich stark, damit ich zusammen mit dir diesen Kampf gegen das Böse kämpfen und mit dir siegen kann. Zeige mir, wie ich meinen Mitmenschen helfen kann, dich zu erkennen.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich ganz bewusst die Versuchungen des Bösen zurückweisen und dann ein kurzes Stoßgebet beten, bei dem ich um Kraft und um den Beistand Jesu bitte.

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