Donnerstag,
22. Juni 2023
Die Macht des Vergebens
Donnerstag der elften Woche im Jahreskreis
Hl. Thomas Morus, Märtyrer
Hl. John Fischer, Bischof, Märtyrer
Hl. Paulinus von Nola, Bischof
Ellen Charlotte Petermann
Mt 6,7-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Einführendes Gebet: Gott, du bist mein Vater. Ich kann immer zu dir kommen im Gebet. Du hast immer ein offenes Ohr für mich und weißt, was ich brauche und was gut für mich ist.
Bitte: Herr, lehre mich beten!
1. Das Vater Unser. Jesus lehrt uns, wie wir zum Vater beten sollen. Die meisten Menschen kennen diese uralt vertrauten Worte von Kindheitstagen an, eingeübt im abendlichen Gebet zusammen in der Familie. Schon der Rhythmus des Gebets, der in vielen Sprachen gleich zu sein scheint, hilft uns, in eine Situation des Zur-Ruhe-Kommens und der Andacht zu gelangen. Der Rhythmus der Worte, vielleicht das Falten der Hände lassen uns für einen Moment den Alltagsfluss unterbrechen, so dass wir innehalten können.
2. Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch (Irenäus). Im Gebet des Herrn finden wir alles, was der Mensch braucht: Dass Gott da ist, für unser tägliches Brot sorgen wird. Er wird uns all unsere Schuld und unser Versagen, aus denen wir uns selbst nicht befreien können, vergeben, so dass wir einen Neuanfang wagen können.
3. "… wie auch wir vergeben unseren Schuldigern." Was soll dieser Satz mitten im Gebet, wie sollen wir das verstehen? Dieser Satz verlangt eine Einsicht, die Jesus hier einfordert. Vergebung bekommt man unerwartet geschenkt. Wenn man selbst erfahren hat, was es heißt, die eigene Schuld erlassen zu bekommen, soll man auch seinen Schuldnern vergeben. Das ist nicht unbedingt immer einfach, aber man kann es lernen und mit der Gnade Gottes wird es gelingen.
Gespräch mit Christus: Barmherziger Vater, auch in meinem Leben gibt es Dinge, die ich anderen vergeben muss. Wenn es mir schwerfällt, hilf mir bitte. Schenke mir die Gnade dazu.
Vorsatz: Heute vergebe ich bewusst allen alles.