Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
18. Oktober 2007

Was es wirklich bedeutet, ein Apostel Christi zu sein

Donnerstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Lukas, der Evangelist

P. Gregory Woodward LC

Lk 10,1-9
Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich; möge der Glaube mich dazu bringen, ein besserer Apostel deines Reiches zu sein. Herr, ich hoffe auf dich; möge all mein Streben, dich zu bezeugen, andere auch mit dieser Hoffnung erfüllen. Herr, ich liebe dich; möge die Liebe die treibende Kraft dafür sein, dass ich der Welt deine Wahrheit verkünde. Ich danke dir, wie immer, dass du jeden Moment meines Lebens über mich wachst, und ich danke dir für all deine Gnaden und Wohltaten.

Bitte:  Herr, unser Gott, gib mir die Gnade, in die Welt hinauszugehen und die Wahrheit und die Werte des Reiches deines Sohnes zu verkünden, mehr noch durch mein Beispiel als durch meine Worte.

1. Die Ernte ist groß. Ein wahrer Christ zu sein bedeutet ein öffentlicher Zeuge für Christus zu sein, ausgesandt und sich dessen bewusst, dass sein Glaube nicht nur eine Privatangelegenheit ist. Das Bild der „Ernte” repräsentiert die Seelen, die in der Welt darauf warten, Christi Botschaft der Liebe zu hören, sofern es Hände, Füße und Lippen gibt, die ihnen die Botschaft bringen. Diese Ernte ist groß, weil das Meer der Menschen, die darauf warten, das Evangelium zu hören und den Glauben zu erhalten, selbst riesig ist und aus unzähligen Seelen besteht. Mein Leben als getaufter Christ wäre einfach nicht vollständig, wenn ich das Evangelium und meinen Glauben für mich behielte. Aber wenn ich all das jenen um mich herum im vertraulichen Gespräch verkünde, wie jemand, der vom Herrn persönlich ausgesandt wurde, wird mein Zeugnis als Christ mutiger, vollständiger und fruchtbarer.

2. Wie Schafe unter den Wölfen. Obwohl die Inhalte des Evangeliums Christi und unseres Glaubens sehr anspruchsvoll und herausfordernd sind, sollten wir diesen Schatz freundlich und mild mitteilen. Freundlichkeit zieht an, während Härte abstößt. Dies ist Teil der Bedeutung, Schafe unter Wölfen zu sein. Die „Schafe unter den Wölfen” ‐ Metapher weist auch darauf hin, wie aggressiv und feindlich die Welt den christlichen Werten gegenübersteht und wie schwach wir ohne Christus an unserer Seite sind. Wir müssen also wachsam und vorsichtig sein, wenn wir Christi Botschaft der Welt verkünden. Wenn wir in die Welt hinausgehen, um Christus zu verkünden, müssen wir wachen und beten, damit wir nicht Opfer der schlechten Werte und Lügen werden: Materialismus, Hedonismus oder egoistisches Vergnügen, geistliche Gleichgültigkeit, usw. Diese befinden sich unter den „Wölfen”, um jemanden zu verschlingen. Sind wir eins mit Christus, können wir Christen als Apostel in der Welt sein, ohne von der Welt zu sein.

3. Das Reich Gottes ist nahe. Wenn Christus vom „Reich Gottes” spricht, bezieht er sich auf sich selbst und auf das Leben der Gnade, das er einführt. Wenn wir in die Welt gehen, um mit unserem Leben und unseren Worten Zeugnis von Christus und seinem Evangelium abzulegen, ist das Reich Gottes in der Tat nahe. Dieses Reich Gottes mag klein beginnen, aber es wird mit unserem eifrigen und überzeugten Zeugnis wachsen und sich ausbreiten. Wenn wir andere überzeugen, Christus zu folgen, wird eine Kettenreaktion ausgelöst, sodass immer mehr Menschen zum Herrn geführt werden und an ihn glauben. Daher ist das Reich Gottes wirklich wie ein Senfkorn, das als das kleinste aller Samenkörner beginnt, aber sobald es hochgewachsen ist, zu einem Baum wird, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten (vgl. Mt 13,32).

Gespräch mit Christus:  Jesus, unser Herr, sende weiterhin Arbeiter in deine sich ausbreitende Ernte. Möge ich einer dieser Arbeiter sein, die erkennen, dass ihr Zeugnis wirklich in der Welt zählt und unabdingbar ist, um andere zu dir zu führen. Möge ich keine Vorbehalte haben, zu verkünden, dass dein Reich nahe ist.

Vorsatz:   Ich werde wenigstens eine Person zu den nächsten Exerzitien, an denen ich teilnehme, einladen.

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