Tägliche Meditationen
X

Freitag,
29. September 2017

Gottes Ruf

Fest
Michaelistag
Hll. Erzengel Michael, Gabriel, Rafael

Br. Manuel Suchy LC

Joh 1,47-51
In jener Zeit sah Jesus Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit. Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen. Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

Einführendes Gebet: Barmherziger Jesus, ich vertraue auf dich! Nichts soll mich mehr ängstigen und beunruhigen. Ich vertraue auf dich früh und spät, in Freuden und Leiden, in Versuchungen und Gefahren, im Glück und Unglück, im Leben und Tode, für Zeit und Ewigkeit. Ich vertraue auf dich beim Gebet und bei der Arbeit, bei Erfolgen und Misserfolgen, im Wachen und Ruhen, bei Trübsal und Traurigkeit, ja selbst in meinen Fehlern und Sünden will ich unerschütterlich auf dich vertrauen. Du bist ja der Ankergrund meiner Hoffnung, der Stern meiner Wanderschaft, die Stütze meiner Schwachheit, die Verzeihung meiner Sünden, die Kraft meiner Tugend, die Vollendung meines Lebens, der Trost meiner Sterbestunde, die Freude und Wonne meines Himmels. Barmherziger Jesus, du starke Ruhe und sichere Burg meiner Seele, vermehre mein Vertrauen und vollende meinen Glauben an deine Macht und Güte. Wenn ich auch der ärmste deiner Verehrer und der letzte deiner Diener bin, so will ich doch groß und vollkommen sein im Vertrauen, dass du mein Heil und meine Rettung bist für die ganze Ewigkeit. Dieses mein Vertrauen sei meine Empfehlung bei dir, jetzt und alle Zeit, am meisten aber in der Stunde meines Todes! Amen. (Weihegebet an den Barmherzigen Jesus)

Bitte: Herr, schenke mir einen offenes Herz, das auf deinen Ruf hört!

1. Gott möchte jedem Menschen begegnen. Das Evangelium von heute zeigt am Beispiel von Natanaël, dass Gott einen ganz konkreten Plan hat, um jedem Menschen begegnen. Wie diese Begegnung aussieht, kann ganz unterschiedlich sein. Jesus benutzte gewisse Vorurteile, die Natanaël hatte, um mit ihm ins Gespräch zu kommen. Gott ist nicht an ein bestimmtes Schema gebunden. Er findet verschiedene Wege, um mit uns in Kontakt zu treten.Wie möchte Gott in mein Leben eintreten? Lasse ich mich auf ihn ein, wenn ich merke, dass er mit mir in Kontakt treten will?

2. Die allgemeine Berufung. So wie Gott in unser Leben eintreten will, will er uns auch helfen, unser Leben in Fülle zu leben. Gott hat uns erschaffen und kennt uns, deshalb weiß er auch am besten, wie wir unser Leben erfüllt leben können. Ein Leben in Fülle bedeutet, mit Gott zu leben. Wie das konkret aussieht, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Viele Aspekte, wie zum Beispiel der Ruf, die Nächstenliebe zu leben, gelten für jeden Menschen in gleicher Weise. Wenn wir Gottes Gebote leben, werden wir ein gesegnetes Leben, ein Leben in Fülle führen. Dieses Leben in Fülle wird auch Heiligkeit genannt, zu der jeder Mensch berufen ist.

3. Meine persönliche Berufung. Neben der allgemeinen Berufung zur Heiligkeit, hat jeder Mensch von Gott auch eine persönliche Berufung erhalten. Und jede Berufung sieht anders aus. Zwar gibt es bestimmte Lebenswege, zu denen Gott einen berufen kann (Priestertum, Ehe, gottgeweihtes Leben…), doch ist die Berufung noch viel konkreter. In jedem Moment ruft Gott mich, ihm zu folgen und seinen Willen zu tun. Das hat nichts mit Einschränkung oder Vorherbestimmung zu tun. Gottes Ruf ist nur eine Einladung, die wir entweder annehmen oder auch ablehnen können. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Gott uns dazu beruft, glücklich zu sein und ein Leben in Fülle zu führen. Wenn wir seinem Ruf folgen, werden wir es niemals bereuen.

Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du mir begegnen willst. Danke, dass du immer da bist, auch wenn ich mich vielleicht von dir entferne. Danke, dass du mich dazu berufst, heilig zu sein und so mein Leben in Fülle zu Leben. Herr, oft habe ich Angst, dass ich etwas verliere, wenn ich mich auf dich einlasse. Hilf mir zu erkennen, dass diese Furcht völlig unbegründet ist. Hilf mir, dir immer enger nachzufolgen!

Möglicher Vorsatz: Ich will mir heute einige Minuten Zeit nehmen, um zu schauen, wie Gott in meinem Leben gewirkt hat und wie ich für seinen Ruf offener werden kann.

Archiv

Tägliche Meditationen