Tägliche Meditationen
X

Samstag,
28. Juli 2007

Der Herr ist gnädig und barmherzig

Samstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis

P. Robert DeCesare LC

Mt 13,24-30
Und Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an deine Kirche. Ich glaube, dass sie das Sakrament der Erlösung ist, das mich in den Himmel führen wird. Herr, ich hoffe auf dich. Ich hoffe auf dich, weil du mir einen Platz im Himmel bereitet hast. Ich liebe dich, weil du mich zuerst geliebt hast. Ich liebe dich, weil du dich selbst am Kreuz für mich hingegeben hast.

Bitte:  Vergib mir, Herr, dass ich dich verletzt habe, und ermutige mich, fortzufahren, wie du es willst.

1. Mein Acker. Herr, du hast mir das Geschenk der Taufe gegeben, und das Geschenk, dein Kind sein zu dürfen. „Die Taufe ist die schönste und herrlichste der Gaben Gottes” (KKK 1216). Diese Gabe von dir ist etwas, das ich nicht verdiene. Ich wurde mit der Erbsünde geboren, und doch hat es Gott in seiner unendlichen Güte und Barmherzigkeit gefallen, meinen unfruchtbaren Acker zu nähren und mir das Himmelreich anzubieten. Durch die lebensspendenden Wasser des Sakraments der Taufe nimmt er einen Acker, der Ödland und Wüste war, und lässt ihn gedeihen. Dann säht er Weizen auf den Acker, so dass er im Überfluss Frucht bringt.

2. Warum verderbe ich meinen Acker? Herr, obwohl du mich durch die Taufe in deine Familie aufgenommen hast, gibt es Zeiten, in denen ich mein Lebensziel, den Himmel, vergesse. Ich bin schwach, und wegen meiner Schwäche verderbe ich meinen Acker bisweilen mit Unkraut. „Im Getauften verbleiben jedoch gewisse zeitliche Folgen der Sünde: Leiden, Krankheit, Tod, Gebrechen, die mit dem Leben gegeben sind (wie etwa Charakterschwächen), sowie eine Neigung zur Sünde, die von der Tradition als Konkupiszenz (Begierlichkeit) oder, bildhaft, als ‚Herd der Sünde’ (fomes peccati) bezeichnet wird. Da die Begierlichkeit ‚für den Kampf zurückgelassen ist, kann sie denen, die (ihr) nicht zustimmen und mit Hilfe der Gnade Christi Jesu mannhaft widerstehen, nicht schaden. Vielmehr wird sogar, ‚wer recht gekämpft hat, den Kranz erhalten’” (KKK 1264).

3. Deine Barmherzigkeit. Herr, obwohl ich Unkraut auf meinen Acker, auf dem vorher nur Weizen war, gesät habe, gibst du mir Zeit dafür, dass das Gute auf dem Acker wächst. Du weißt, dass noch nicht alles verloren ist. Es gibt immer noch Hoffnung und immer noch Zeit. Obwohl ich dich durch meine Sünden verletzt habe und obwohl ich mich selbst und meine Neigung zur Sünde nicht bekämpft habe, erfahre ich immer noch deine Liebe. Du hast mich nicht aufgegeben, obwohl es mir so erscheinen mag, als habe ich mich oft selbst aufgegeben. Du schenkst mir Zeit, damit ich sie nutze, um wieder gutzumachen, was ich getan habe, um meinen Acker wiederherzustellen und den guten Weizen zu vermehren, so dass die Ernte, die ich einbringe, fruchtbar und reich sein mag.

Gespräch mit Christus:  Herr, danke für das Geschenk deiner Barmherzigkeit. Danke, dass du geduldig mit mir bist, dass du mich so liebst, wie ich bin und dass du mich ermutigst, weiter so zu wachsen, wie ich es sollte.

Vorsatz:   Ich werde mir Zeit dafür nehmen, eine gute Beichte vorzubereiten.

Archiv

Tägliche Meditationen