Tägliche Meditationen
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Freitag,
27. Juli 2007

Wie ist mein Boden?

Freitag der sechzehnten Woche im Jahreskreis

P. Robert DeCesare LC

Mt 13,18-23
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Hört also, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen. Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.

Einführendes Gebet:   Herr, ich bin sehr schwach und brauche deine Gnade. Ohne deine Hilfe bleibt mein Boden trocken und unfruchtbar. Ich glaube, Herr, dass du meinen Boden nähren willst. Ich hoffe auf dich, Herr, weil du mein Herr und mein Gott bist. Du, Herr, bist meine Hoffnung. Ich liebe dich, Herr, weil du viel für mich tun willst, um mir beizustehen und mir zu helfen. Dieses Gebet sei ein Zeichen meiner Liebe zu dir.

Bitte:  Herr, nähre meinen Boden mit deinem Wort und deiner Liebe.

1. Der Weg. Wir können bisweilen unkooperativ sein und behindern Gottes Gnade in unserem Leben. Oft will er viel tun, aber wir beachten ihn nicht oder ignorieren ihn. Dies passiert mit dem Samen, der auf den Weg fällt. Er ist da, auf dem offenen Feld, klar auf dem Boden, und wartet darauf, dass der Weg sich öffnet und ihn aufnimmt. Aber der Weg lehnt den Samen ab. Er ist hart, unwillig und unnachgiebig. So können wir mit Gott sein. Gott will in unsere Herzen kommen, vielleicht um uns etwas Offensichtliches zu sagen, das wir um unserer selbst willen hören müssen. Aber wir beachten nicht, was er uns sagt. Wir ignorieren ihn, und so geschieht es, dass der Böse kommt und uns das Gute wegnimmt, das wir emfpangen hätten, wenn wir für die Eingebungen des Herrn offen gewesen wären.

2. Der felsige Boden. Oft sehen wir das Ziel. Wir wissen, was wir wollen. Aber wenn es darum geht, das, was wir wollen, in die Tat umzusetzen, versagen wir. Wir geben schnell auf. Wir beginnen voll Enthusiasmus den Weg zur Heiligkeit, doch der Enthusiasmus lässt schnell nach. Dies geschieht oft, weil wir die Mühe scheuen, die es kostet, tiefe Wurzeln zu schlagen. Wir sollten immer innere Ausgeglichenheit suchen, beharrlich im Gebet und im Empfang der Sakramente sein und uns selbst ganz Gott hingeben. Diese Hingabe besteht in einer ernsten und praktischen Überwindung unseres Egoismus. Ein wirklicher und objektiver täglicher Kampf ist nötig für jede Seele, die mit Gott kooperieren will. Jemand, der diese Dinge tun will, weiß, dass er nicht oberflächlich sein darf. Die Wurzeln müssen tief sein, und dies braucht Geduld und Zeit.

3. Der fruchtbare Boden. Der fruchtbare Boden empfängt das Wort Gottes und nimmt es auf. Es geht tief. Die Wurzeln des Samens breiten sich unterirdisch aus und bekommen einen starken Halt, um die Pflanze, die bald gedeihen wird, zu stützen. Der Boden liefert den Grund für den Samen, Halt zu fassen. Dies geschieht durch Gebet, Opfer, die Sakramente und die Ausübung der Tugenden. Der Samen hingegen bettet sich in den Boden ein. Er verwurzelt sich selbst im Boden durch die heiligmachende Gnade, die Eingebungen des Heiligen Geistes. Wer solch einen Boden besitzt, ist bereit, solche Wurzeln sich ausbreiten zu lassen. Solcher Boden ermöglicht es dem Samen, zu sprießen und eine reiche Ernte aus der empfangenen Gnade hervorzubringen.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich will dir fruchtbaren Boden geben. Ich will dir geben, was ich kann, damit dein Samen in mir Frucht tragen kann. Ich erkenne, Herr, dass es nicht genug ist, dein Wort zu empfangen. Es liegt auch an mir. Ich muss meinen Teil tun und mithelfen. Gib mir Ohren, die dein Wort hören und Boden, es gut aufzunehmen, so dass ich eine reiche Ernte bringe.

Vorsatz:   Ich werde ein Opfer bei einer Mahlzeit bringen, um meinen Willen zu formen und in der Selbstbeherrschung zu wachsen.

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