Tägliche Meditationen
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Montag,
24. Juli 2023

Mehr als Jona und Salomo

Montag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Christophorus, Märtyrer

P. Michael Hemm LC

Mt 12,38-42
In jener Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu Jesus: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen. Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo.

Einführendes Gebet: Herr, ich beginne dieses Gebet mit dem Wunsch, dich jetzt, in diesen Minuten zu erfahren. Es ist nicht meine persönliche Leistung, die das schaffen kann, sondern einzig dein Geschenk. Deswegen halte ich dir mein Herz hin und bitte dich: Fülle es, wie es dir gefällt!

Bitte: Herr, gib mir ein gläubiges Herz, eine große Sehnsucht nach dir und die tiefe Erfahrung deiner Gegenwart.

1. Wo ist Gott? Vielleicht fragen wir uns manchmal: Warum zeigt sich Gott nicht deutlicher? Wir haben den Wunsch, ihn und sein Wirken besser zu erkennen und besser greifen zu können. Wir sehnen uns nach etwas Anfassbarem, nach Zeichen. Aber Gott ist Geist und nicht manipulier- oder kontrollierbar. Bei den Schriftgelehrten und Pharisäern im Evangelium kommt dieser Wunsch nach Zeichen aus einem ungläubigen Herzen. Wenn wir uns jedoch aus einem gläubigen Herzen nach mehr sehnen, nämlich danach, Gott tiefer zu erfahren und sein Wirken deutlicher zu erkennen, dann ist diese Einstellung ein fruchtbarer Nährboden, auf dem Gott Großes tun kann. Denn wer Gott sucht, befindet sich immer schon auf dem Weg zu ihm.

2. Drei Tage. Das größte Zeichen Jesu ist seine Auferstehung am dritten Tag. Die Apostel mussten lernen, dass der Auferstandene beständig unter ihnen war, nicht einmal da und dann wieder weg, sondern immer da, auch wenn sie ihn nicht sahen. Der Glaube an dieses Zeichen, der Glaube daran, dass Jesus lebt und bei mir ist, kann auch mich durch schwierige Zeiten tragen.

3. Zeichen zum Anfassen. Jesus weiß, dass wir Menschen manchmal anfassbare Hilfen brauchen. Deshalb hat er uns die sieben Sakramente gegeben. Sie sind sichtbare und wirksame Zeichen einer unsichtbaren Gnade. Wenn wir das Taufwasser über den Kopf des Kindes fließen sehen und die dazugehörigen Worte hören, dann wissen wir aus unserem Glauben, dass Gott etwas Großes gewirkt hat. Wenn wir bei der Beichte die Worte der Lossprechung hören, dann schenkt das uns die greifbare Sicherheit, dass Gott uns vergeben hat. Wenn wir in der Eucharistie den Leib Christi unter der Gestalt des Brotes sehen und empfangen, dann wissen wir, dass Er, Gott, wirklich und substantiell da ist.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich sehne mich danach, dich deutlicher zu sehen, dich tiefer zu erfahren und dein Wirken umfassender zu erkennen. Lass diese Sehnsucht in mir noch wachsen und gib mir die Offenheit dafür, alles zu tun, was nötig ist, damit diese Sehnsucht immer mehr erfüllt werden kann.

Vorsatz: Heute genieße ich einen Moment in der Natur und danke Gott dafür.

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