Tägliche Meditationen
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Montag,
13. März 2023

Jesus hat Autorität

Montag der dritten Woche der Fastenzeit
Jahrestag der Wahl von Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst Franziskus

Ilka Haiberger

Lk 4,24-30
In jener Zeit begann Jesus in der Synagoge in Nazaret darzulegen: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, diese Zeit jetzt gehört dir und nur dir allein. Du bist meine erste Priorität und deswegen widme ich dir Zeit.

Bitte: Jesus, lass unsere gemeinsame Zeit Frucht bringen, damit ich für dich in dieser Welt arbeiten kann.

1. Jesus provoziert. Warum reibt Jesus dem gläubigen Volk in Nazaret die Tatsache unter die Nase, dass ein Prophet in der Heimat nicht anerkannt wird? Zuvor hatte sich Jesus nach der Lesung aus dem Buch Jesaja selbst offenbart und die Leute wunderten sich, denn er war ja bekannt als der Sohn Josefs, des Zimmermanns. Erkennt Jesus hierin Glaubenszweifel? Er erwähnt nun spektakuläre Wunder des Alten Testamentes, die Gott eben nicht in Israel an den Juden, sondern durch Elija im Libanon an einer Witwe und durch Elischa an einem Syrer bewirkte. Wer weiß, wie sensationslustig die Leute waren und sich gerne etwas auf die gemeinsame Heimat eingebildet hätten?

2. Die Unbeständigkeit der Menschen. Zuvor waren die Leute noch erstaunt, wie begnadet Jesus redete und spendeten Beifall. Nun aber gerieten sie alle in Wut. In ihrer Wut trieben sie Jesus aus der Synagoge, hinaus aus der Stadt und brachten ihn an einen Abhang, um ihn von dort hinabzustürzen. Wie schnell sich die allgemeine Meinung wandeln kann! Die Stimmung im Volk ist von einem Moment zum anderen gekippt. Wehe dem, der sich von solchen Vorgängen anstecken lässt. Er ist wie ein Fähnchen im Wind.

3. Jesus ist mutig und stark. Doch Jesus schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg. Ich stelle mir das ruhig und mächtig vor, wie Jesus sich mit Autorität den Weg bahnt und verschwindet. Niemand aus dem wütenden Mob traut sich, ihm zu folgen oder ihm etwas anzutun. Es ist ein einziger kurzer Satz, der doch eine unendliche Selbstbestimmung und Souveränität offenbart. Jesus ist kein Fähnchen im Wind, sondern der feste Fels, auf den Verlass ist und an dem ich mich festhalten kann. Jesus begann nicht zu argumentieren, er suchte nicht doch die Anerkennung der Leute. Auf die ist er nicht angewiesen. Er bietet sich den Menschen an, aber er drängt sich nicht auf.

Gespräch mit Christus: Nicht jeder Tag ist gleich in meinem Leben. Gestern noch war es so einfach, dich, Herr, zu lieben und das auch von morgens bis abends zu spüren. Und heute ist alles anders. Wenn ich das Evangelium heute lese, dann sehe ich, dass es dir nicht anders ging. Jesus, ich will dich bitten, gib mir Glauben und Vertrauen auf dich in guten wie in schlechten Tagen. Öffne mein Herz für dich, auch wenn meine Gefühle "erkältet" sind.

Vorsatz: Ich möchte Jesus lieben, auch wenn meine Emotionen und die Welt um mich herum wie ein Fähnchen im Wind sind.

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