Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
3. Mai 2006

Große Werke für Gott vollbringen

Mittwoch der dritten Osterwoche
Hl. Philipp und Hl. Jakob, Apostel

P. Paul Campbell LC

Joh 14,6-14
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.

Einführendes Gebet:  Jesus, ich glaube, dass du der Weg bist – mein Weg zum Himmel, Frieden und Glück in dieser und in der kommenden Welt. Ich glaube, dass du die Wahrheit bist. Hilf mir, in meinem Leben immer in der Wahrheit zu leben und in jedem Gespräch wahrhaftig zu sein. Ich glaube, dass du mein Leben bist, das Leben meiner Seele. Hilf mir, in dir zu bleiben, dir heute alles zu sagen, was mein Herz bewegt, und offen für das zu sein, was du mir mitteilen willst.

Bitte:  Herr, stärke meinen Glauben an deine Gegenwart in der Eucharistie und in meinem Leben.

1. Zum Vater kommen.   „Niemand kommt zum Vater, außer durch mich!” Jesus ist der Mittler zwischen dem Vater und uns. Durch die Sünde verlieren wir das Leben: das Vorrecht mit Gott im Himmel zu leben, unser Glück in diesem und dem kommenden Leben. Nur Jesus kann Sühne für unsere Sünden ablegen, „denn wer, außer Gott, kann Sünden vergeben”. Es war sein Opfer am Kreuz, das den Frieden mit dem Vater geschlossen hat und dieses Opfer wird in jeder eucharistischen Feier gegenwärtig gemacht. Die Messe ist ein Opfer, die Fortsetzung des Opfers am Kalvarienberg durch die Zeiten. Es macht dem Vater den Augenblick der Selbstaufopferung Christi wieder gegenwärtig. Christus wird gegenwärtig auf dem Altar, sodass wir ein würdiges Opfer haben, das wir dem Vater als Vergebung für unsere Sünden anbieten. Der Vater sandte seinen Sohn, um uns an sich zu ziehen. „Denn der Vater liebte die Welt so sehr, dass er seinen einzigen Sohn hingab.

2. Zeige uns den Vater.Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.” Philippus spricht für alle Jünger des Herrn: „Zeige uns den Vater.” Wir wollen Gott sehen. Es ist eine tiefe Sehnsucht in unserem Herzen, selbst wenn sie inmitten unseres Alltags zeitweise schwach und fern scheint oder wenn wir immer tiefer in die Sünde fallen. Jesus ist ein Abbild des Vaters. Das fleischgewordene Wort offenbart den unsichtbaren Gott. „Die Kirche hat auch von jeher anerkannt, dass wir ‘in der sichtbaren Gestalt des Erlösers den unsichtbaren Gott erkennen’.” (Katechismus der Kath. Kirche, 477)

Jesus offenbart die Liebe des Vaters vor allem in der Eucharistie. Es ist das Geschenk des Vaters an uns. Jesus ist gegenwärtig in unseren Kirchen und Kapellen rund um die Welt. Er bleibt bei uns und zeigt uns, dass die immer für das Wohl unserer Seelen wirkende Liebe des Vaters gegenwärtig ist. Der Vater ist uns nahe. Er sehnt sich danach, uns in den Himmel zu bringen und dass wir immer bei ihm leben. Er will uns in die Einheit des Lebens und der Liebe der heiligen Dreieinigkeit bringen. Er sehnt sich danach, uns mit der gleichen Liebe zu lieben, die er für seinen Sohn hat.

3. Noch größere Taten als diese.  „Amen, Amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen.” Jesus erwartet von uns, dass wir sein Heilswerk fortsetzen. Er schließt uns in seinen Heilsplan ein und vertraut uns die von ihm geliebten Seelen an. Gott kann andere auch ohne uns retten, aber er würdigt uns, indem er uns an einer solch enormen Mission teilnehmen lässt. Er erwartet von uns Großes, mehr als sogar er in seinem irdischen Leben fertiggebracht hat. Wir müssen eine große Vision haben. Unser Problem ist, dass wir uns zu oft Grenzen setzen. Wir sagen uns, dass wir das nicht können, obwohl für Gott nichts unmöglich ist. Wir sagen uns, dass das nicht erreicht werden kann und strengen uns dann nicht mehr an. Wenn wir uns mit dem Leben der Heiligen befassen, sehen wir, was für den möglich ist, der sich total in Gottes Hände gibt.

Gespräch mit Christus:  Jesus, hilf mir, mir selbst mehr zuzutrauen, um dadurch nicht mehr dem Grenzen zu setzen, was du durch mich tun kannst. Hilf mir, nicht so sehr auf meine Grenzen und eigenen Kräfte zu schauen, als auf dich, auf den Vater, deine Herrlichkeit und Macht. Lass mich nicht fragen, was ich tun kann, sondern was du getan haben willst.

Vorsatz: Ich will geistige Vorbehalte und Selbstbegrenzungen abschütteln und mich fragen, was Gott heute für die Rettung meiner Brüder und Schwestern getan haben will.

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