Freitag,
21. September 2018
Die Berufung des Matthäus
Hl. Matthäus, Apostel und Evangelist
Fest
Hl. Debora, Prophetin
Hl. Jona, Prophet
Dr. med. Christoph Kunkel
Mt 9,9-13
In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge
mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele
Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu
seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht
die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich,
nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.
Einführendes Gebet: Unter "Zöllner und Sünder" habe ich mich noch nicht begeben. Aber, Herr, zeige mir doch immer aufs Neue, wo ich helfen kann.
Bitte: Beharrlich ist die Zeit der inneren Verhärtung. Lass uns die Botschaft vom Auferstandenen selbst erfahren und andere mit auf den Weg nehmen.
1. Taugt da ein Arzt? Ist Jesus ein berufsmäßiger Provokateur? Immer verärgert er die Pharisäer, "isst mit Zöllnern und Sündern." Und bringt auch gleich noch jemanden von dieser raffgierigen Zöllnergilde mit! Den Matthäus, der sein Zollhäuschen verlässt. Und Jesus folgt ihm in die Schar der Verachteten. Aber worin soll jetzt Jesu Therapie bestehen, wenn er den Pharisäern vorhält "die Kranken brauchen den Arzt"?
2. Die Würde zurückschenken. Indem Jesus an den Ort ihrer Zusammenkünfte geht, gibt er den Menschen bereits Würde zurück, in vorbehaltloser, göttlicher Offenheit. Das ist auch heute noch Kern christlicher Therapie. Jesu göttliche Heilkraft gibt den Anwesenden das sichere Gefühl, dass endlich die angekündigte Zeit des Heils, das Gnadenjahr anhebt, auf das alle schon lange warten. Mit einer sichtbaren Person, die mit ihnen unter Gottes Obhut wandelt. In Wundertaten und sozial aufsehenerregenden Geschehnissen zeigt Lukas immer wieder etwas "Therapeutisches" auf.
3. Schon jetzt: teilhaben und mitgestalten. Ob blind oder verachtet oder tot, sie alle sollen in das Reich Gottes geführt werden, an ihm teilhaben, es aus neuem Glauben mitgestalten, schon hier, schon jetzt. Matthäus, der Zöllner, der von der Stelle des Verräters aus in die Jüngerschar tritt, wird mit seinen Taten von sich reden machen.
Gespräch mit Christus: Jesus, ein "Zöllner und Sünder" betet hier. Führe mich doch heraus aus der Welt der selbstgenügsamen Sünde.
Möglicher Vorsatz: Vom Auferstandenen, vom Reich Gottes in unserem Leben sprechen.