Tägliche Meditationen
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Samstag,
29. September 2018

Mensch ohne Falschheit sein wollen

Hl. Michael, Hl. Gabriel, Hl. Rafael, Erzengel
Fest

Hl. Johannes von Dukla (Jan), Ordenspriester

Thomas Mayer

Joh 1,47-51
In jener Zeit sah Jesus Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit. Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen. Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, du schaust in unser Herz und kennst uns besser als wir selbst. Ich danke dir dafür, dass du mich erschaffen hast, am Leben erhältst, mich liebst und auch dann bei mir bleibst, wenn ich deine Liebe kaum erwidere.

Bitte: Schenke mir ein neues, reines Herz aus Fleisch, das in jedem Augenblick in Gedanken, Worten und Werken deinen Willen liebevoll erfüllt.

1. Natanaël, ein Mann ohne Falschheit. Weil Jesus jedem Menschen ins Herz sehen kann, und damit sein ganzes Wesen mit allen Gedanken, Tugenden und Untugenden erkennt, kann nur Jesus von Bartholomäus (Natanaël) sagen, er sei ein Mann ohne Falschheit. Jesu Mahnung an seine Jünger, sie mögen sich vor dem Sauerteig (=Heuchelei) der Pharisäer und Schriftgelehrten hüten, gilt allen Gläubigen gleichermaßen. Die Versuchung ist auch für uns groß, aus Geltungsdrang in gläubigen Kreisen oder aus Feigheit in nichtgläubigen Kreisen die jeweils uns vorteilhafteste Maske aufzusetzen.

2. Vorhang auf für den Himmel. Bartholomäus (Natanaël) benötigt nur ein kleines Wunder um Jesus als den Sohn Gottes und König von Israel zu bekennen. Zur Belohnung für sein spontanes Vertrauen gewährt ihm Jesus Einblick in seine Herrlichkeit beim Vater im Himmel: "Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn." Danken wir Gott doch öfter für die Herrlichkeit des Himmels, wo er uns Plätze bereitet hat.

3. Der Dienst der Engel bei der heiligen Messe. Im Ersten Hochgebet, dem Römischen Kanon, gibt es eine Stelle, die den Dienst veranschaulicht, den die Engel beim heiligen Messopfer verrichten. Dort heißt es: "Wir bitten dich, allmächtiger Gott: Dein heiliger Engel trage diese Opfergabe auf deinen himmlischen Altar vor deine göttliche Herrlichkeit; und wenn wir durch unsere Teilnahme am Altar den heiligen Leib und das Blut deines Sohnes empfangen, erfülle uns mit aller Gnade und allem Segen des Himmels."

Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, schenke uns die Gnade, dir wie Bartholomäus großes Vertrauen entgegen zu bringen.

Möglicher Vorsatz: In der heutigen abendlichen Gewissenserforschung will ich mich fragen, ob meine Gedanken im Einklang standen mit meinen Worten und Werken.

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