Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
12. Juli 2006

Beim Namen gerufen

Mittwoch der vierzehnten Woche im Jahreskreis

P. Ernest Daly LC

Mt 10,1-7
Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat.

Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.

Einführendes Gebet:  Jesus, du bist mein Freund. Heute komme ich zu dir, um meine Freundschaft mit dir zu erneuern. Ich weiß, dass du schon auf mich wartest. Ich glaube, dass du für mich etwas Besonderes planst. Ich vertraue darauf, dass du diesen Plan in meinem Leben umsetzt. Ich liebe dich, weil du mich als deinen Freund ausgewählt hast, Herr.

Bitte:  Herr, hilf mir, dass ich deinem Ruf vertraue.

1. Gott, der uns ohne unser Mitwirken erschuf, will uns nicht ohne unser Mitwirken retten.  Als Christus kam, um uns zu retten, handelte er eben nicht für sich selbst. Gott schuf den Menschen als Protagonisten. Er schuf ihn nach seinem Bilde und mit der Befähigung, in der Erlösungsgeschichte eine Rolle zu spielen. So sucht Christus bescheiden einige unbedeutende Männer aus und gibt ihnen eine persönliche Rolle in seinem Erlösungswerk. Er will es nicht ohne sie tun. Er will es nicht ohne uns tun. Ich muss heute wieder erkennen, auf welche Weise Christus mich bittet, mit ihm zusammenzuarbeiten.

2. Privileg der Zusammenarbeit: die Gnade einen Auftrag erhalten zu haben.  Einer der Akte der Gnade Gottes besteht darin, dass er uns einen sehr wichtigen Auftrag gibt. Eltern sind mit diesem Auftrag vertraut. Ein Blick auf die Liebe, die ein Kind braucht, gibt ihnen die nötige Zielstrebigkeit. Das ist kein psychologischer Trick. Auf diese Weise formt uns Gott nach seinem Bild. Er ist Vater. Die Apostel werden sich an seiner geistigen Vaterschaft beteiligen. Sie wollen ihre wahre Größe bei der Zusammenarbeit in dieser Mission offenlegen. Jesus glaubt auch an unsere Größe. Er überträgt uns eine bedeutende Rolle in seinem Erlösungsplan. Mein Zeugnis und meine Taten bewirken das Heranführen der Seelen an sein Königreich.

3. Er kennt unsere Schwächen.  Jesus rief seine Apostel beim Namen. Er wusste alles von ihnen. Er kannte ihre Schwächen. Er wusste, dass sie ihn eines Tages im Stich lassen würden. Aber er wusste auch, dass sie eines Tages für ihn ihr Leben hingeben würden. Seine Gnade kann uns umwandeln. Wie die Apostel, so müssen wir nahe bei Christus bleiben und von ihm lernen. Auf diese Weise wird er uns umwandeln. Eine Reise über tausend Kilometer beginnt mit dem ersten Schritt. Heute beginne ich erneut diese Reise mit Christus. Er wird mich nicht im Stich lassen.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich glaube, dass du mich beim Namen rufst, um mit dir zusammenzuarbeiten. Du willst diese Welt nicht ohne meinen Part, den ich spielen kann, erlösen. Du zählst auf mich. Hilf mir, mehr auf dich zu zählen, Herr. Ich vertraue dir vollkommen. Ich werde heute alles, was ich kann, tun, um dein Wirken in den Seelen zu unterstützen.

Vorsatz: Ich werde jemanden von meinen Bekannten zu einer religiösen Aktivität einladen (zur Heiligen Messe, zu Exerzitien, einer Fortbildungsveranstaltung, einem Augenblick des Gebets), oder ich will mich mit ihm oder ihr über einen religiösen Gedanken austauschen.

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