Tägliche Meditationen
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Montag,
14. April 2008

Gott ruft: Teile mit mir die Freude meiner Liebe

Montag der vierten Woche der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 10,11-18
Jesus sagte: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für mein Leben und dafür, dass du mir zeigst, was du von mir verlangst. Ich will mein Leben für dich hingeben. Ich will mich verleugnen, mein Kreuz auf mich nehmen und dir folgen. So werde ich dir zeigen können, dass ich dich liebe.

Bitte:  Herr, zeige mir, was ich zurücklassen muss, damit ich dir in Treue folgen kann.

1. Auf Gottes Ruf hören. Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirt.” Hören wir hin, wenn er uns das sagt? Gott verlangt von uns als Nachfolger des Auferstandenen, dass wir seine Liebe suchen und selbst lieben. Gott sagt, wir sollen uns mit offenen Ohren und offenen Herzen ihm unterwerfen, um ganz nach ihm zu verlangen. Durch das aufmerksame Hinhören und durch unsere offenen Herzen sind wir imstande, unsere Freiheit zurückzufordern, die uns durch die Dinge dieser Welt gestohlen wurde. Gott freut sich, wenn er sieht, dass wir an seiner Liebe festhalten und seinem Ruf folgen. Seine Freude besteht darin, uns allen seine Liebe mitzuteilen. Wir müssen offen sein und hinhören.

2. Sich selbst verleugnen. Wir müssen wirklich uns selbst sterben. Wir können nicht beginnen, wirklich zu leben, wenn wir nicht den Sinn des Todes Christi verstehen, durch den unsere Erlösung ermöglicht wurde. Halten wir einen Moment inne, um Gott für dieses Opfer zu danken. Auf diese Weise sind wir gesegnet und können uns auf die Erlösung konzentrieren. Jeden Tag müssen wir uns selbst verleugnen, indem wir immer wieder auf verschiedenste Dinge dieser Welt verzichten. Das ist nun kein Opfer um des Opfers willen, sondern ein Opfer aus Liebe zu Christus, und mit dem Ziel der Selbstbeherrschung, um unseren Willen zu stärken. Wenn wir die widrigen Umstände, den Hass und die Sünde dieser Welt besiegen wollen, müssen wir zuerst uns selbst besiegen. Christus hat uns aufgerufen, uns selbst zu verleugnen, das Kreuz auf uns zu nehmen und ihm zu folgen. Das kann manchmal schwer fallen, aber wenn wir unsere Augen allein auf die Erlösung richten, wird uns bewusst, was es wirklich bedeutet, das Leben im Bewusstsein der Erlösungstat zu leben. Wenn das unser Ziel ist, nimmt die Bedeutung der Dinge dieser Welt ab; sie werden unwichtig und wir lösen uns von ihnen los. Das ist ein Teil des Wegs zur Heiligkeit.

3. Empfangen. Oft errichten wir uns Throne, die uns auf dieser Erde stark machen sollen und uns viele weltliche Dinge bescheren sollen. Warum beschäftigen wir uns mit diesen Thronen so sehr? Sie stehen doch der Wahrheit im Wege, einem gnadenvollen Leben, das Gott für uns bereithält. Wir müssen uns nicht nur von den Thronen trennen, wir müssen sie auch zerstören. Mit jeder Ablehnung eines Thrones gewährt uns Gott die Aufnahmefähigkeit für ein Geschenk; allerdings müssen wir darum bitten und unser Herz öffnen, um es zu erhalten. Wie auch immer dieses Geschenk uns gegeben werden mag, es gibt uns immer wieder neues Leben. Wir müssen stets an diesem neuen Leben festhalten ‐ dem Leben mit Christus. Nehmen wir uns Zeit, Christus für das neue Leben, das er uns täglich schenkt, zu danken.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich weiß, du bist allmächtig und du bist mein Hirte. Herr, führe mich. Manchmal denke ich, die Welt ist für mich zu viel; ich spüre die Last, und die Scham drückt mich nieder. Hilf mir, Jesus. Hilf mir, ein Mensch zu sein, der geschaffen ist für andere, nicht für sich allein; hilf mir, eines deiner Schafe zu sein und dir zu folgen, auch wenn das bedeutet, dass ich mich verleugnen muss. Zeige mir, Herr, was du von mir erwartest: zeige mir, wohin ich gehen soll, was ich tun soll und wie ich es tun soll. Zeige mir die Menschen, denen ich heute helfen sollte, damit ich mein Leben dem Dienst an anderen widmen kann. Jesus, diese Welt kennt und liebt dich nicht; diese Welt will dich nicht. Sie will nicht, dass ich dich kenne, dich liebe und dir folge. Aber, Herr, weil du mein Hirte bist und du dein Leben für deine Schafe hingegeben hast, weiß ich, dass bei dir das Leben ist. Hilf mir, dass ich das Leben, das du mir gibst, annehme und dass ich zu dem Licht werde, das diese Welt braucht.

Vorsatz:   Ich nehme mir vor, heute Gott zwei Opfer anzubieten, selbst wenn es nur kleine Dinge sind.

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