Tägliche Meditationen
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Sonntag,
13. April 2008

Durch die enge Tür den Fuß des Kreuzes suchen

Vierter Sonntag der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 10,1-10
Jesus sagte: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Einführendes Gebet:   Himmlischer Vater, wie wohltuend ist es, deinen Namen zu hören. Ich danke dir, dass du die Tür zur Rettung sein willst. Obwohl mir bewusst ist, dass sie schmal ist, weiß ich, dass deine Arme bereit sind, mich aufzunehmen und mit Gnade zu beschenken. Ich danke dir, Herr Jesus.

Bitte:  Herr Jesus hilf mir, dich zu hören, wenn du mich mit meinem Namen rufst. Schenke mir offene Ohren und ein offenes Herz; mache mir Mut, durch deine Tür zu gehen.

1. Bitte selbst. Jesus versprach, dass wir erhalten werden, um was wir bitten, wenn wir voll Glauben bitten. Wir wissen, dass unser Herr immer bei uns ist; wir wissen, dass er direkt bei uns steht mit ausgestreckten Armen und einem offenen Herzen. Er erwartet von uns, hilflos wie wir sind, dass wir um seine Hilfe bitten. Er hält für uns alles bereit, was wir brauchen. Wenn wir bitten, hört Gott unsere Bitte und weiß, dass wir nach einer Lösung, einem Zeichen oder nach einer Antwort auf unser Gebet suchen.

2. Sich selbst präsentieren. „Präsentieren” bedeutet, sich oder etwas zeigen oder sich jemandem vorstellen, besonders jemandem von höherem Rang oder in höherer Stellung; oder ein Geschenk machen, auch überreichen oder anbieten. Wenn es um das Präsentieren von uns selbst geht, denken wir an ein Geschenk unserer selbst an Christus, indem wir ihm unseren Leib, unseren Verstand und unsere Seele zur Verfügung stellen. Als Gegengeschenk erhalten wir den inneren Frieden mit uns selbst. Das Geschöpf will vor seinen Schöpfer treten und sich häufig an ihn wenden, um Korrektur und Führung zu erfahren. Wenn wir uns Gott täglich schenken, kann er ungehindert in uns wirken. Wir werden dann geborgen und ruhig in seinen Armen sein. Er schuf uns so, dass wir uns im Innersten danach sehnen, ganz bei ihm zu sein.

3. Sich selbst aufgeben. Wenn wir uns mit unseren Bitten an ihn gewandt und uns ihm hingegeben haben, müssen wir alle unsere Bindungen und alles, was uns zurückhält, Gottes großartige Gnade zu empfangen, aufgeben. Indem wir uns hingeben, sagen wir zu Gott: „Hier bin ich. Ich gebe mich dir ganz hin.” Er schenkt uns Gelassenheit, Sanftmut und vielfältige Gnaden, um das Böse zu besiegen. Gott will von uns, dass wir ruhig sind und ihn als Gott anerkennen, und dann tun, was er von uns will. Das bedeutet, dass wir bereit sein müssen, uns selbst und das, was wir vorhaben, aufzugeben und bedingungslos dem Willen Gottes zu vertrauen. Die Seele des Knechts oder des Dieners ist eine großzügige Seele, eine Seele, die sagt: „Ich bin dein; mache mit mir, was du willst.”

Gespräch mit Christus:  Herr, wenn ich mir heute klein vorkomme und allein, dann hilf mir, deine Tür zu finden. Hier bin ich, Herr, aber ich weiß oft nicht, was du von mir willst und wo du mich haben willst. Der Weg ist so schwer zu finden. Aber ich weiß und bin damit einverstanden, dass du mich führen wirst, wenn ich mich dir schenke. Du bist mein Licht. Auch wenn ich von dieser Welt geblendet werde, bin ich dir ganz nah. Hier bin ich; ich schenke mich dir. Ich lasse diese Welt los und strecke meine Hände nach dir aus. Ich weiß, dass du da bist, um sie zu ergreifen. Hilf mir, dass ich deine Stimme erkenne und dir wie das Schaf zu deiner Tür folge. Lass mich immer bei dir bleiben, innerhalb deiner Tore.

Vorsatz:   Heute nehme ich mir vor, die Tür des Herrn zu suchen, indem ich seinen Willen zu erfüllen suche und um die Gnade bitte, die täglichen Herausforderungen zu bestehen.

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