Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
17. April 2008

Von einem Glauben ohne Angst erfüllt

Donnerstag der vierten Woche der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 13,16-20
Als Jesus den Jüngern die Füße gewaschen hatte, sagte er: Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr, und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt. Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen. Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es. Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet:   Herr, in deinem mächtigen Namen ist Liebe. Wir kommen und verbeugen uns vor dir, der du uns geschaffen, befreit und uns vom Tod gerettet hast. Ich opfere dir diese Zeit des Gebetes zur Sühne auf. Komm, Herr, damit ich dich empfangen kann.

Bitte:  Herr, öffne mein Herz und gewähre mir die Gnade und Kraft, Heiligkeit zu ersehnen.

1. Ängste. Die Kirche ist dieselbe: gestern, heute und morgen. Die Apostel durchlebten Angst, Misstrauen, Depression und Versagen. Trotz allem hat Christus sie nicht getadelt. Er fragte sie einfach: „Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen?” (Lk 24,38). Jesu aufmunternde Worte sind auch passend für unsere heutigen Ängste. Wie können wir, die erwählten Kinder, wirklich vom Glauben erfüllt sein, wenn wir Ängste mit uns herumtragen? Das Böse kann das Angesicht Christi niemals ertragen. Ängste stellen ein wahres Hindernis dar, den Einen, den Gott gesandt hat, vollkommen aufzunehmen. Wir können die Zukunft nicht sehen, aber Gott kann es. Warum fürchten wir, was Gott, der die Liebe ist, für uns bereitet hat?

2. Selbsthingabe. Der erste Schritt, um den Sohn aufzunehmen, ist unsere Hingabe an den Vater. Wir tun dies, indem wir unseren Willen und unser ganzes Leben vor dem Kreuz niederlegen in dem Wissen, dass Gott das Beste für uns tun wird. Wenn wir ihm vertrauen und keine Angst vor seinem Ruf haben, wird er tun, was das Beste für uns ist. Jedoch müssen wir uns sicher sein: es dürfen keine Furcht und kein Zweifel bestehen. Das müssen wir Christus versichern, indem wir sagen, dass er mächtig genug ist, alles zu tun und dass nichts für ihn unmöglich ist. Dann können wir ihn wirklich aufnehmen. Wir müssen all unsere Bindungen für den Einen, der gesandt wurde, aufgeben ‐ schließlich hat der Vater ihn gesandt, damit wir ohne Furcht leben können, damit wir frei werden. Den Willen Gottes ohne Angst anzunehmen, bringt uns wahre Freude und wahres Glück.

3. Die Größe Gottes verstehen. Wir müssen die Freude Jesu verbreiten, ganz gleich wo wir sind; er hat dieses Geschenk uns anvertraut. Wir sind wahrhaft gesegnet worden, und seine Gnaden werden sich weiterhin aus dem immerwährenden Strom seiner Liebe ergießen. Dennoch wird es Zeiten geben, in denen wir nicht verstehen, warum Schlechtes geschieht, warum uns Sorgen bekümmern und warum wir hier sind. Dann müssen wir uns im Gebet an ihn wenden mit der Bitte, wahre Größe, Liebe und unsere Mitmenschen wirklich zu verstehen. Es bedarf dieses Verständnisses, damit wir den göttlichen Plan richtig würdigen und die Größe, die Gott für uns bereithält, wirklich empfangen können; denn dann werden wir lieben, und Liebe siegt. Die Größe liegt im Kreuz. Das ist das kostbarste Geschenk des Himmels, das Geschenk des Lebens.

Gespräch mit Christus:  Jesus, ich weiß, dass mich dein Schatten an jedem Ort beschützt; in jeder Höhe und Tiefe bist du da. Ich kann dein Licht sehen. Herr, du hast dich entschieden, an mir festzuhalten. Du hast mich erwählt, deinen Geist zu empfangen. Wie dankbar bin ich dir dafür! Ich schaue auf dich am Kreuz, Herr, und sehe dein Blut, das du freiwillig für mich vergossen hast, die Dornenkrone, die du so würdig für mich erduldet hast, und das Kreuz, das du demütig für mich getragen hast. Wodurch habe ich das verdient, Herr? Ich danke dir, dass du mich reinwäschst, dass du meine Seele mit lebendigem Wasser tränkst und dass du meine Zuflucht bist, bei dem ich Schutz finden kann. Hilf mir, Herr, dich immer aufzunehmen, meine Ängste und Zweifel zu vertreiben, mich dir hinzugeben und deine Größe zu verstehen. Ich danke dir, Jesus.

Vorsatz:   Heute werde ich alles in meinen Kräften Stehende tun, um die nächsten Gelegenheiten zur Sünde zu meiden.

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