Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
9. August 2018

Auf der Suche nach dem Ort der Anbetung

Fest
Hl. Theresia Benedikta vom Kreuz (Edith Stein) OCD, Märtyrerin, Schutzpatronin Europas
Hl. Altmann, Bischof

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 4,19-24
Die Frau sagte zu Jesus: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt, und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Einführendes Gebet: Herr, ich möchte dich heute anbeten, im Geist und in der Wahrheit. Komm, Heiliger Geist! Hilf mir, bei meinen armseligen Versuchen zu beten! Alleine kann ich nichts. Bete du in mir! Lehre mich die wahre Anbetung.

Bitte: Heilige Edith Stein, Patronin Europas, bitte für uns!

1. Wo muss man anbeten? Die Samariterin fragt Jesus, wo der wahre Ort der Anbetung ist. Auf dem Berg Garizim wurde Israel gesegnet, wohingegen auf dem Berg Ebal der Fluch ausgesprochen wurde (Dtn 11,29). Deshalb beten die Samariter auf dem Berg Garizim an. Für die Juden aber war der Tempel in Jerusalem der richtige Ort der Anbetung. Jesus stellt das mit seiner Aussage infrage und eröffnet eine neue Dimension: Der wahre Ort der Anbetung ist kein Berg und keine Kirche, sondern das Herz des Menschen. Dort wird Gott im Geist und in der Wahrheit angebetet. "Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater" (Gal 4,6)

2. Das Heil kommt von den Juden. Jesus war Jude. Er gehörte zum Volk Israel, dem von Gott auserwählten Volk, dass er liebevoll sein Eigentum nennt. Durch ihn, der die Sünde aller Menschen getragen hat, ist das Heil zu allen Menschen gekommen, uns so sind wir, die wir auf seinen Namen getauft sind, zu seinem auserwählten Volk geworden.Es wäre sicherlich interessant gewesen, sich mit Edith Stein über diese Bibelstelle zu unterhalten. Gewiss hat ihre jüdische Herkunft ihr dabei geholfen, die Heilsgeschichte tief zu verstehen.

3. Aber die Stunde kommt, und sie ist schon da. Das ist der Zustand, in dem wir uns als Christen befinden: Einerseits sind wir als Pilger auf dieser Erde noch unterwegs zum Ziel. Anderseits leben wir schon als Kinder Gottes und sind in seiner Gegenwart. Hoffnung und Erfüllung. Irgendwie sind wir schon da, aber andererseits noch nicht. Das Reich Gottes, die Königsherrschaft Christi, ist schon mitten unter uns, aber wir warten noch auf sein Kommen, bei dem er alle Tränen trocknet, alle Straßen ebnet, jeden Hunger stillt und alles neu macht. Diese Spannung vertrauensvoll auszuhalten, ist eine Herausforderung.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte dich anbeten. Ich warte auf dein Kommen und ich bin dankbar für deine Gegenwart. Ich bin auch dankbar, dass ich hier und jetzt, während ich auf meinem Computer, Tablet oder Handy diese Zeilen lese, dich, den allmächtigen Gott, anbeten kann! Ich bin nicht gebunden an einen Ort. In meinem Herzen bist du immer bei mir, und ich kann dich jetzt anbeten, jetzt lieben, jetzt bei dir sein. Danke dafür!

Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute mit einer Haltung der Anbetung in den Tag gehen. Egal, was ich tue, ich tue es für dich und mit dir, mein Gott!

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