Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
20. April 2017

Die Macht der Gedanken

Donnerstag in der Osteroktav
Hl. Hildegund von Schönau, OCist
Hl. Odete OPraem
Hl. Wilhelm der Pilger

P. Joachim Richter LC

Lk 24,35-48
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.

Einführendes Gebet: Wie wunderbar ist es, Herr Jesus, dass du den Tod überwunden hast. Der Tod ist verschlungen von deinem Leben! Auch wenn ich diese Schwelle erst noch überschreiten muss, so darf ich doch jetzt schon wissen, dass du lebst und auch mir an deinem glorreichen Leben Anteil schenken möchtest.

Bitte: Bitte öffne meine Augen, dass ich lebendig an deine Gegenwart glaube.

1. Einbildung oder Realität? So neu und völlig unerwartet war es für die Jünger, den Herrn, den sie gekreuzigt gesehen hatten, plötzlich lebendig in ihrer Versammlung zu sehen, dass sie es nicht glauben konnten! «Das gibt’s doch nicht!», sagen wir, wenn etwas geschieht, was unseren Erfahrungshorizont übersteigt. Jesus ist zugleich Mensch in unserer Erfahrungswelt als auch Gott, der diese Welt völlig transzendiert. Doch nicht selten ist unser Denken zu sehr fixiert auf das, was man mit der rechnerischen Vernunft verstehen kann. Das lähmt unsere Glaubensvision und damit unsere vernunftmäßige Fähigkeit, Sinngebung auch aus dem zu empfangen, was für uns nicht machbar ist.

2. Lenke deine Gedanken. Wir empfinden Verständnis für die Jünger, die sich schwertun, den auferstandenen Herrn als Realität anzunehmen. Dennoch macht die Reaktion Jesu deutlich, dass es auch an ihnen liegt. Ob sie nämlich Zweifel im Herzen aufkommen lassen oder glauben: das hängt auch von ihrer persönlichen Entscheidung ab. Wir müssen unsere Gedanken lenken. Es ist sehr wichtig, dass wir lernen, alles, was geschieht, aus der Sicht des Glaubens zu sehen und zu beurteilen. Das kann man lernen. Auf diese Weise breiten wir das Reich Gottes in unserem eigenen Herzen und in der Welt aus.

3. Gott ist auch in meinem Alltag. Jesus war sofort bereit, seinen Jüngern zu helfen, damit sie leichter glauben konnten. Sie durften ihn berühren und beim Essen beobachten. Bei der Kommunion darf ich Jesus auch berühren; und zuweilen schenkt mir der Herr im Gebet die sichere Erfahrung: Er ist wirklich da!

Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, du lässt mich nicht allein in dem Bemühen, meine Gedanken zu erheben: weg von einer Überbetonung der Vernunft und hin zu einem Leben mit Vision! Stärke meine Glaubenssicht!

Möglicher Vorsatz: In dieser Woche will ich in kirchenuntypischen Situationen einen Glaubensakt vollziehen: z.B. im Auto, am Arbeitsplatz, in der Stadt, vor einem Besuch etc.; da will ich beten: "Jesus, ich weiß, dass du hier bist. Ich lobe dich und bete dich an."

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