Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
19. April 2017

Die Kraft der Sehnsucht

Mittwoch in der Osteroktav
Hl. Marcel Callo, Märtyrer
Hl. Friedrich OCist, Märtyrer
Hl. Leo IX, Papst
Hl. Gerold, Einsiedler

P. Joachim Richter LC

Joh 20,11-18
In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Einführendes Gebet: Herr, in mir ist es oft leer und finster. Mach mein Inneres hell! Erfülle mich mit deinem Heiligen Geist, der Feuer ist und Licht, und mich zur Liebe antreibt.

Bitte: Stärke meine Sehnsucht nach dir!

1. Tränen der Sehnsucht. Es war so unaussprechlich viel, was Maria Magdalena dem Herrn verdankte. Ein Leben ohne ihn erschien ihr dunkel und angsteinflößend. Deshalb weinte sie, als das Grab leer war. Es waren Tränen schmerzvoller Sehnsucht, die dem Auferstandenen nicht verborgen blieben.

2. Weites Herz. Warum ist Jesus zuerst der Maria Magdalena erschienen und nicht dem Petrus oder dem Lieblingsjünger Johannes? Sie war früher als die Jünger voller Sehnsucht nach Ihm. Die Sehnsucht hatte ihr Herz weit gemacht. Die Jünger dagegen waren noch traurig und in sich gekehrt. Sie saßen hinter verschlossenen Türen, mit verschlossenen Herzen. Erst wenn sie selber den Auferstandenen sehen, hören, berühren und mit ihm essen können, wird ihr Herz weit genug, um zu glauben.

3. Ich will Gott sehen. Eines der bemerkenswertesten Phänomene, die man in den letzten Jahren in nicht wenigen Ländern beobachten kann, ist die Tatsache, dass einige Muslime in Träumen und Visionen Jesus sehen. Dabei fühlen sie sich von ihm geliebt, wie noch niemals zuvor von einer anderen Person. Diese Liebe weitet ihr Herz voll Sehnsucht nach ihm. Viele beginnen zu glauben: Ja, Jesus ist wirklich der Sohn des lebendigen Gottes.

Gespräch mit Christus: Herr, manchmal fällt mir ein gewichtiger Unterschied auf: Die Zeiten, in denen ich ohne dich gelebt habe, erscheinen mir irgendwie sinnlos. Aber mit dir erhält alles seinen Sinn: frohe und erfolgreiche Momente, aber auch traurige und erfolglose, ja sogar schmerzhafte Momente. Denn alles in meinem Leben kann ich mit dir teilen und mit dir und für dich leben. Du hast mir gezeigt, dass die Liebe nicht einmal vor Leiden und Tod zurückschreckt. Danke, Jesus, dass deine Liebe sogar den Tod überwunden hat!

Möglicher Vorsatz: Ich könnte Sticker / Kugelschreiber / etwas Ähnliches besorgen und verschenken, mit der Aufschrift "Jesus lebt!"

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