Dienstag,
18. April 2017
Wahrheit oder Lüge
Dienstag in der Osteroktav
Hl. Wigbert von Augsburg, Bischof
Aya von Mons, OSB
P. Joachim Richter LC
Mt 28,8-15
Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten, verließen sie sogleich das
Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.
Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm
nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern,
sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen. Noch während die Frauen unterwegs waren,
kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war.
Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld
und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir
schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts
zu befürchten habt. Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So
kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.
Einführendes Gebet: Jesus, du hast uns nicht getäuscht: Du bist wirklich leibhaftig von den Toten auferstanden. Und vielen bist du erschienen, sogar über die Jahrhunderte hinweg bis heute.
Bitte: Stärke unseren Glauben derart, dass wir auch dann lebendig an dich glauben, wenn wir uns in Lebensbereichen aufhalten, in denen auf den ersten Blick Gott nicht vorkommt, lebendig an dich glauben: in der Kultur, im Kino, in den Fabriken, in den Geschäften, im Schwimmbad, in den Freizeiteinrichtungen usw. Du, Gott, bist überall da!
1. Es stimmt: Jesus lebt wirklich! Jesus erscheint den Frauen nach seiner Auferstehung nicht wie ein Geist oder ein Alien (Außerirdischer), sondern mit seinem menschlichen Leib. Sie dürfen seine Füße berühren. Sie verstehen und können glauben: Jesus lebt wirklich mit Leib und Seele.
2. Aufbauende Worte. Ein weiterer Hinweis darauf, dass Jesus nicht wie ein Gespenst erschienen ist, ist die Tatsache, dass die Jünger nach Galiläa gehen. Wären sie von sich aus – ohne Auftrag des Auferstandenen - so schnell oder überhaupt dorthin gegangen? Aber wenn Jesus es sagt, dann gehen sie. Und sie werden feststellen, dass seine Worte sich erneut als wahr und verlässlich erweisen. Das baut auf und schafft Vertrauen.
3. Zerstörerische Worte. Unsere Worte haben eine große Macht. Der Apostel Jakobus schreibt im 3. Kapitel seines Briefes davon. Worte der Lüge wirken zerstörerisch. Es stimmt, dass wir manchmal Angst davor haben, die Wahrheit auszusprechen, weil es kurzfristig unangenehme Folgen für uns haben kann. Doch langfristig kann man mit Lügen keine guten Beziehungen aufbauen, weder im Privatleben, noch unter den Völkern. Nur ein demütiges Festhalten an der Wahrheit ist der Garant unserer Freiheit.
Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, dass dein Wort wahr ist. Ich kann mich total auf das verlassen, was du sagst. Deshalb baue ich mehr auf deine Verheißungen als auf Meldungen der Medien. "Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade" (Psalm 119, Vers 105).
Möglicher Vorsatz: Ich will mir zu Herzen nehmen, welche Macht meine Worte haben können. Deshalb will ich mich mutig um Wahrhaftigkeit bemühen, keine Gerüchte fördern und in allem die Wahrheit des Wortes Gottes an mich und an die kleinen und großen Entscheidungen in meinem Leben heranlassen.