Tägliche Meditationen
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Dienstag,
1. April 2008

Der treue Zeuge

Dienstag der zweiten Woche der Osterzeit

P. Patrick Butler LC

Joh 3,7b-15
Jesus sagte zu Nikodemus: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen? Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche? Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn.

Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat.

Einführendes Gebet:   Herr, wie Nikodemus sind mir die übernatürlichen, göttlichen Wirklichkeiten, die meinen Verstand übersteigen, unklar. Ich muss fest an deine Worte glauben, denn du sprichst über Dinge, die du kennst. Du täuscht uns nicht, deshalb vertraue ich dir ganz, besonders, wenn du zu mir über das ewige Leben sprichst. Weil du es gewählt hast, am Kreuz erhöht zu werden, um mich zu erlösen, liebe ich dich für diese totale Selbsthingabe. Du gibst mir ein Beispiel, dem ich demütig folgen soll, nämlich dadurch verherrlicht zu werden, indem ich mich aus Liebe für andere aufopfere.

Bitte:  Herr, sende deinen Heiligen Geist, mir Leben zu geben.

1. Aus dem Geist geboren. Jesus sagt mir, dass ich von neuem geboren werden muss, aus Wasser und dem Geist. Er spielt auf meine Taufe an, durch die ich am göttlichen Leben teilhabe. Die Taufe ist der Weg, ein Kind Gottes zu werden, ein lebendiger Tempel der Heiligsten Dreifaltigkeit, und ein Glied des Leibes Christi, der Kirche. Sie gibt mir das Leben des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe dadurch, dass der Heilige Geist in mir wirkt. Sie ist das Tor zu allen anderen Sakramenten. Was meine Taufe betrifft, gibt es so viel, für das ich dankbar sein muss.

2. Was wir wissen. Es ist beunruhigend, Wege zu bereisen, die mir unbekannt sind. Was ich am besten kenne, ist das, was ich mit eigenen Augen gesehen habe und durch meine eigenen Erfahrungen erforscht habe. Jesus ist einzigartig hinsichtlich dessen, dass er - weil er auch Gott ist ‐ der einzige Mensch ist, der die Wirklichkeiten des göttlichen Lebens und des Himmels erfahren hat. Was er sagt, ist vollkommen vertrauenswürdig. Wenn er mit dem Plural „wir” darüber spricht, „was wir wissen”, bezieht er sich sich auf das Wissen, das die Heiligste Dreifaltigkeit besitzt, in das er mich einweiht. Dies zeigt die unermessliche Nähe und Vertrautheit, die Christus zu mir hat, indem er die Geheimnisse seines Reiches mit mir teilt. Es sollte mir eine absolute Sicherheit geben, seinen Wegen zu folgen.

3. Die Erhöhung. Jesus bringt frischen Wind in das konventionelle Wissen der Menschen. Die Weisheit der Welt sagt uns, dass die Menschen, die Bekanntheit und Erfolg erlangen, durch die Ehrungen, Reichtümer und den Ruhm erhöht werden, die diese begleiten. Im Johannesevangelium steht „Erhöhung” ‐ „erhöht werden” ‐ immer mit dem Kreuz in Verbindung. Die erste Bedeutung von Christi „erhöht werden” ist, am Kreuz erhöht zu werden. Diese Handlung erlöst uns von unseren Sünden, was die erste Frucht der Taufe ist. Die anderen Bedeutungen von Christi „erhöht werden” sind seine Auferstehung und Himmelfahrt. Die Taufe macht uns eins mit Christi Tod, aber auch mit seiner Auferstehung und seiner Ehre im Himmel. Ich muss mich dafür entscheiden, dadurch erhöht zu werden, dass ich das Kreuz auf mich nehme, damit ich auch die Erhöhung der Fülle des Lebens im Himmel empfangen kann.

Gespräch mit Christus:  Jesus, du lehrst mich, nach deinen Wegen zu leben, nicht nach den Kriterien der Welt. Ich möchte mein Leben hingeben, damit du mir ewiges Glück geben kannst.

Vorsatz:   Im Wissen, dass ich durch die Taufe eins mit Jesus Christus bin, werde ich meine täglichen Leiden Gott aufopfern, verbunden mit Christus. So werde ich das gemeinsame Priestertum aller Getauften ausüben.

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