Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
2. April 2008

Eine so große Liebe

Mittwoch der zweiten Woche der Osterzeit

P. Patrick Butler LC

Joh 3,16-21
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Einführendes Gebet:   Vater, du stellst mir dieses Evangelium vor Augen, um mit der Meditation über das Geheimnis der Menschwerdung fortzufahren. Du eröffnest mir, dass du deinen Sohn gesandt hast, weil du eine so große Liebe zu mir hast. Ich möchte ihm treu glauben, um den Mühen, die du zu meiner Rettung auf dich genommen hast, gerecht zu werden. Durch mein heutiges Gebet will ich näher zu dem Licht kommen, das Christus in die Welt gebracht hat. Sein Licht entzündet Zuversicht in meinem Herzen und den tiefen Wunsch, auf seine Liebe zu antworten.

Bitte:  Herr, offenbare mir, wie sehr du mich liebst, und hilf mir, in der Liebe zu wachsen.

1. Äußerste Liebe. Unsere Kultur ist von Extremen gefesselt. Sinnbildlich dafür ist das Ausüben von „Extremsportarten”. Gott zeigt uns etwas noch fesselnderes ‐ äußerste Liebe. Der Satz „Gott hat die Welt SO SEHR geliebt” ist mit Bedeutung und Gefühl gefüllt, wie wenn jemand zu seiner Geliebten „Ich liebe dich SO SEHR” sagt. An einer späteren Stelle im Johannesevangelium sehen wir, wie Jesus „die Seinen, die in der Welt waren, liebte, sie bis zur Vollendung liebte” (Joh 13,1) (eine andere mögliche Übersetzung wäre: „sie bis ins Extreme geliebt hat”).

2. „Für uns Menschen und zu unserem Heil”. Gott offenbart seine Motivation, Christus in die Welt zu senden: unser Heil. Erst vor kurzem wurde während der Osternacht das „Exsultet” gesungen und der Satz: „Oh glückliche Schuld, die uns solch einen Retter gebracht hat”, erklang in der Kirche. Gott hat auf das Böse mit Gutem geantwortet, auf die Sünde mit Gnade. Ich verdiene diese gnadenvolle Behandlung nicht, aber Liebe kann auch nicht verdient werden, sondern wird frei geschenkt. Er macht es mir so leicht, an meine Erlösung zu glauben, wie ich an seine Liebe glauben und ihr antworten kann.

3. Licht, das die Finsternis vertreibt. In uns tobt ein Kampf, ein Kampf zwischen dem Hingezogensein zur Güte und Herrlichkeit der Wege Gottes und der Verführung durch das Böse. Ein Drama eröffnet sich: Manche entscheiden sich, zu dem Licht zu kommen, das die Menschwerdung Gottes in die Welt bringt, und manche entscheiden sich, bei ihren schlechten Verhaltensweisen zu bleiben. Gottes äußerste Liebe zu mir, die sich im Kommen Jesu in diese Welt und in seiner Passion, seinem Tod und seiner Auferstehung zeigt, lädt mich ein, auf die Liebe mit Liebe zu antworten.

Gespräch mit Christus:  Jesus, du bist in die Welt gekommen, weil du mich liebst, weil du mich SO SEHR liebst. Deine Liebe bewegt und begeistert mich. Obwohl ich schwach und unfähig bin, so wie du zu lieben, sehne ich mich doch danach, auf deine Liebe zu antworten, indem ich dich so sehr liebe, wie ich kann, und indem ich dich und diejenigen um mich herum mit einer großzügigen Liebe liebe.

Vorsatz:   Weil Gott mich SO SEHR liebt, werde ich versuchen, Gott in anderen auf großzügigere und effektivere Weise zu lieben.

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