Tägliche Meditationen
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Samstag,
25. Februar 2023

Ich glaube an die heilige Kirche

Samstag nach Aschermittwoch
Hl. Walburga, Äbtissin

P. Thomas Fox LC

Lk 5,27-32
In jener Zeit sah Jesus einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf, verließ alles und folgte ihm. Und er gab für Jesus in seinem Haus ein großes Festmahl. Viele Zöllner und andere Gäste waren mit ihnen bei Tisch. Da sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voll Unwillen zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken? Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.

Einführendes Gebet: Jesus, oft fühlt sich mein Inneres und die Welt so an, als würden sie voller Widerstände und Blockaden stecken, die dich nicht an sie heranlassen! Und dennoch machst du dich auf zu mir und wirbst um mich, findest Vorwände, um mich zu entschuldigen. Du hast wirklich nur mich "im Visier" und schaust nicht auf die Kosten.

Bitte: Herr, dein Ruf ergeht auch heute an mich. Lass nicht zu, dass ich mir diese Gelegenheit entgehen lasse!

1. Wie eine reife Frucht. Jesus ruft Levi, den Sohn des Alphäus, den späteren Apostel und Evangelisten Matthäus, in seine Nachfolge und es scheint fast so, als ob er ihn wie eine reife Frucht vom Baum pflücken würde – so leicht und ohne Widerstand kann er ihn vom Zolltisch wegbewegen. Dem gehen wohl entweder Jahre tief empfundener innerer Leere und Sehnsucht voraus oder dieser Abgrund entstand in einem Augenblick völliger Klarheit vor dem inneren Auge des Matthäus, als er sein Leben im Lichtglanz dessen betrachtete, der da vor ihm stand und um alles wusste.

2. Teil des Problems, Teil der Lösung. Wenn man auf die Erlösungsbedürftigkeit der Welt schaut, war Levi vorher ein Teil des Problems. Sein Leben war den Menschen ein Dorn im Auge gewesen. Doch mit Jesus schaffte er den Sprung auf die Gegenseite und wurde in der aufrichtigen Lebensgemeinschaft mit ihm zu einem Mitarbeiter an der Lösung des Problems. Da er seine Freunde zu sich einlud, lernten dadurch mehr Menschen Jesus persönlich kennen und stellten, wie er, ihr Leben auf eine neue Grundlage in Gott. Letztendlich dauerte das Festmahl, das er für Jesus gab, ein Leben lang, denn seine Bekehrung war gründlich und er harrte in dieser Haltung aus. – Die Kirche ist dort am lebendigsten wo sie eine Kirche von Bekehrten ist. "Ex maculatis immaculata" (vgl. KKK 827).

3. Null-Toleranz oder Einverständnis zum ärztlichen Eingriff? Die Pharisäer treten auf und machen Lärm. Sie fordern gegenüber Sündern eine "Null-Toleranz". Doch sie sind von gestern. Erstens, weil sie nicht wissen, dass die Grenzlinie zwischen Gut und Böse mitten durchs Herz jedes einzelnen Menschen verläuft. Und zweitens, weil Levi nur bis gestern in Sünde war und nun ein reuiges Herz hat. Jedem Arzt genügt das Einverständnis des Patienten zur Operation, damit er ihm seine Hilfe nicht versagt. Eine "Null-Toleranz" gibt es nur gegenüber der Sünde, nicht gegenüber dem Sünder, zumal, wenn er klare Anzeichen der Reue und der Bereitschaft zur Besserung zeigt. Jedenfalls hat Jesus die Pharisäer ihren Traum von der in Eigenregie erarbeiteten Gesetzesgerechtigkeit allein träumen lassen und sich als Arzt ins Feldlazarett von Kirche und Welt begeben, um dort mit denen zusammenzuwirken, die arm sind vor Gott. Was wäre aus uns geworden, wenn Jesus uns nicht in seine Kirche gerufen hätte? Sicher, auch sie muss geläutert werden. Aber gerade dafür steht ja die Fastenzeit – nichts soll unter den Tisch gekehrt werden. Geben wir Jesus unser Einverständnis dafür, dass er in uns seine Kirche läutert!

Gespräch mit Christus: Herr, dein Wort ergeht täglich an uns. Du rufst uns damit aus der Finsternis in dein wunderbares Licht. Was bedeutet dein Wort einer Seele, die sich ansonsten der nackten Finsternis gegenübersehen würde? "Ja, du lässt meine Leuchte erstrahlen, der Herr, mein Gott, macht meine Finsternis hell. Ja, mit dir überrenne ich Scharen, mit meinem Gott überspringe ich Mauern (Ps 18,29-30).

Vorsatz: Ich werde heute ein Gebet oder eine gute Tat aufopfern, um mich ans Herz Jesu zu schmiegen und die Kirche zu heiligen.

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