Tägliche Meditationen
X

Samstag,
19. Juli 2008

Er ging umher und tat Gutes

22. Juli 2008

Samstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Maria Magdalena

P. Matthew Green LC

Mt 12,14-21
Die Pharisäer aber gingen hinaus und fassten den Beschluss, Jesus umzubringen. Als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Viele folgten ihm, und er heilte alle Kranken. Aber er verbot ihnen, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden. Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Seht, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde meinen Geist auf ihn legen und er wird den Völkern das Recht verkünden. Er wird nicht zanken und nicht schreien und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat. Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich; ich weiß, dass du hier und überall gegenwärtig bist und dass du dich immer um mich kümmerst und mich führst. Ich vertraue und hoffe auf dich, weil ich weiß, dass du mich niemals in die Irre führen wirst, wenn ich nur auf dich höre und dir gehorche. Ich liebe dich, weil du mit mir so geduldig und gut bist, und ich will dir jeden Tag treuer dienen.

Bitte:  Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. Wie gehen wir mit Widerstand um. Jesus machte im Verlauf seines öffentlichen Wirkens die Erfahrung, dass die Menschen, die sich von seiner Botschaft bedroht fühlten, sei es, weil sie Angst um ihre Macht hatten oder weil ihr Prestige oder ihre persönlichen Pläne und Ideale dadurch in Frage gestellt wurden, ihm immer mehr Widerstand leisteten. Aber Jesus antwortete auf ihre Aggression niemals mit Gegenaggression. Wenn er das Verhalten seiner Feinde mit Worten verurteilte, dann nur wegen des Schadens, den sie sich selbst und anderen zufügten. Obwohl er allmächtig war, attackierte er oder verteidigte er sich selbst niemals; er verlässt schlicht den Schauplatz bis der Zeitpunkt gekommen ist, an dem er sich von seinen Gegnern gefangen nehmen und töten lässt ‐ in der Zwischenzeit fährt er fort, anderen Gutes zu tun. Sein Beispiel ist schwer nachzuahmen, aber viele heilige Männer und Frauen der Kirche haben es getan, indem sie Verfolgungen und falsche Beschuldigungen als Gelegenheit sahen, sich inniger mit Christus zu verbinden.

2. Schritt für Schritt Es ist interessant, dass Jesus im heutigen Evangelium den Menschen, die er heilt, verbietet, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden. Auf den ersten Blick scheint das ein Widerspruch zu sein: War er nicht gekommen, um die Welt zu retten und das Evangelium zu verkünden? Warum will er sich dann verstecken? Doch auch hier folgt er schlicht und einfach dem Willen des Vaters. Die Zeit war noch nicht gekommen, um seine Gottheit deutlich zu offenbaren und seine Gegner zu konfrontieren. Während er auf der einen Seite die Menschen so sehr liebte, alle retten und ihnen die Liebe des Vaters bekannt machen wollte, war er gleichzeitig bemüht, seine Sendung diskret und Schritt für Schritt auszuführen. Eifer mit Klugheit zu mäßigen ist nicht leicht. Wir können Gottes Plan verderben, indem wir zu furchtsam sind und nicht genügend tun, aber auch, indem wir naiv und ungestüm sind und die Konfrontation unnötig herbeiführen. Wir müssen um die Gabe des Heiligen Geistes beten, dass er uns den rechten Rat und die Tugend der Klugheit geben möge, damit wir wirksame Verkünder der Botschaft Christi werden.

3. In der Welt von heute wie Christus sein. Die wirksamsten Evangelisierer sind diejenigen, die Christi Beispiel nachahmen. Sanftmut und Demut, Anstand und Klugheit, Wahrheit und Gerechtigkeit, großzügige Hingabe und Opferbereitschaft, Gehorsam gegenüber dem Vater ‐ das alles sind Tugenden, die unserer gefallenen Menschennatur diametral entgegengesetzt sind. Und trotzdem gibt es heute heilige Männer und Frauen, die dieses Ideal verkörpern. Papst Benedikt XVI., Mutter Theresa, Pater Pio, unser Pfarrer oder die Ordensschestern an der katholischen Schule sind Beispiele unter vielen für Menschen, die ihr Leben einsetzen und trotz Schwierigkeiten, Opposition, Kritik und falschen Beschuldigungen Gutes tun. Nichts kann sie davon abhalten, weil sie nicht mit sich selbst beschäftigt sind: Sie setzen sich dafür ein, dass Gottes Plan zur Erfüllung gelangt, und zwar zu seiner Zeit und unter seinen Bedingungen. Gehören auch wir zu ihnen?

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, lehre mich, deinem Beispiel der Hingabe und Großzügigkeit, der Geduld und Beharrlichkeit angesichts von Schwierigkeiten, des Hinhaltens der anderen Wange und des Sich-selbst-Vergessens, um den Willen des Vaters zu erfüllen, zu folgen. Dein Vorbild ist sehr hoch und kann von mir nicht erreicht werden, aber ich weiß, dass du in der Kraft des Heiligen Geistes durch mich Wunder wirken und mich zu einem wirksamen Werkzeug machen kannst. Herr, lass mich dir gut dienen!

Vorsatz:   Ich will den Heiligen Geist bitten, mich heute zu erleuchten, damit ich besser erkennen kann, wie ich Gott wirksamer helfen kann und weder ungestüm noch furchtsam sei, sondern den Fußstapfen Christi nachfolge.

Archiv

Tägliche Meditationen