Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
26. Juni 2008

Da stürzte es nicht ein

Donnerstag der zwölften Woche im Jahreskreis

P. Jason Smith LC

Mt 7,21-29
Jesus sagte zu der Menge: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes! Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört. Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich will bei dir sein. Ich habe mir jetzt für dich Zeit genommen, damit du zu mir sprechen kannst, während ich dir zuhöre. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du mit der ganzen Gnade, die ich gerade jetzt in meiner Situation brauche, bei mir bist. Herr, ich hoffe auf dich, weil ich weiß, dass ich meine Hoffnung nicht auf die Dinge dieser Welt setzen kann. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.

Bitte:  Mein Herr und mein Gott, hilf mir, mein Leben auf Fels zu bauen.

1. „Herr, Herr” als Bezeichnung für Gott oder nur für einen noblen Menschen? „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.” Wo immer Jesus geht, ruft eine große Menge nach ihm: „Herr, Herr!” Wo war diese Menge jedoch, als Jesus am Kreuz hing? Wo war sie, wenn es kein Wunder zu bestaunen gab? Was die Menge in Wirklichkeit wollte, war mehr Brot; sie suchten mehr Unterhaltung und einen irdischen König. Kurz, sie wollten, dass ihr eigener Wille erfüllt würde ‐ sie schrieen: „Herr, Herr”, aber akzeptierten niemals die Herrschaft Christi über ihr Leben. Als Jesus am Kreuz hing, von fast jedem verlassen, wandte er sich dem einsichtigen Dieb zu und versprach ihm das Paradies. Dieser Dieb, der neben ihm litt, erfuhr eine wahre Bekehrung, genau so, wie unser Herr sie wünschte. Er bat Christus nicht um ein Wunder, ihn vom Kreuz zu befreien, vielmehr bat er, dass Gottes Wille geschehe, und so wurde ihm der Himmel gewährt. Jesus blieb seinem Wort treu.

2. Gott zuerst. „Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes.” Wir können den Katechismus lehren, einer religiösen Gemeinschaft beitreten, im Gemeinderat sein, in der Suppenküche helfen oder sogar zum Priester geweiht sein, aber kennen wir Christus? Streben wir eine wahre, persönliche und vertraute Freundschaft mit Christus an? Erlauben wir der Lehre Christi, jede Faser unseres Lebens zu durchdringen? Diese Stelle des Evangeliums ist ein Weckruf an alle von uns, die Gutes tun. Wir müssen auf der Hut sein, Gott niemals wegen unserer Werke, die wir für ihn tun, zu vernachlässigen: das heißt, wir dürfen nicht fast unmerklich zulassen, dass das, was wir tun, wichtiger wird als der, für den wir es tun.

3. Auf festem Grund bauen. „Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.” Christus ist das wahre Fundament unseres Lebens; aber es ist ein Fundament, das wir selbst legen müssen, indem wir ein beständiges Gebetsleben pflegen, Zeit für Ruhe und Betrachtung der Heiligen Schrift finden, die Sakramente empfangen und unseren Willen durch kleine Opfer stärken. Dieses Fundament ist im Frieden gebaut, bevor der Sturm kommt. Wenn die wilden Fluten, Wolkenbrüche und Winde kommen, ist es zu spät, ein Fundament zu legen ‐ was gebaut wurde, ist alles, was wir haben, um uns sicher fühlen zu können. Christus ermahnt uns, jetzt auf festem Grund zu bauen, damit wir auf die Stürme vorbereitet sind, die vor uns liegen.

Gespräch mit Christus:  „Herr Jesus, erleuchte mich mit der Klarheit inneren Lichts und jage alle Finsternis aus meinem Herzen. Wehre allen abschweifenden Gedanken und mache ein Ende den Versuchungen, die mir arg zusetzen. Gebiete den Winden und den Stürmen des Stolzes, sich zu legen. Sprich zum Meer der irdischen Begierden: ‚Sei ruhig!‘ und zum Nordwind: ‚Wehe nicht!‘ und es wird eine große Stille sein” (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, Drittes Buch, Kapitel 23).

Vorsatz:   Ich will heute ein Opfer zum Wohl anderer bringen.

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