Tägliche Meditationen
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Montag,
4. September 2006

„Wer dich hört, hört mich“

Montag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Andrew Mulcahey LC

Lk 4,16-30
So kam er (Jesus) auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt:

Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.

Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs? Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat! Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.

Einführendes Gebet:  Herr, ich liebe dich und danke dir für alles, was du für mich getan hast. Aber sehr oft habe ich, Herr, mit dir gefeilscht und ich verlangte in meinem Gebet zu erhalten, um was ich bat. Jetzt, Herr, will ich völlig gelassen sein – ohne Zwänge. In diesem Gebet bitte ich dich um nichts anderes als um die Gnade, gut zu beten.

Bitte:  Herr, du bist in meiner Seele willkommen. Mit deiner Hilfe möchte ich, dass du in das Haus meiner Seele einkehrst und darin herrschst.

1. Sprich Herr, dein Diener hört.  heit für eine Nachricht hängt oft ganz stark von unserer Aufgeschlossenheit für ihren Überbringer ab. Habe ich jemals einen Rat von jemandem zurückgewiesen, um ihn später gern anzunehmen, wenn er von einer anderen Person kam? Habe ich ein Licht von Gott missachtet, weil er es mir durch eine Person zeigte, die ich sogar dann, wenn ich geahnt hätte, dass Gott sie ausgesucht hat, nicht ausgesucht hätte? Das ist der gleiche und schlichte Irrtum der Nazarener, auf den Christus meinte, sie hinweisen zu sollen. Was hat Christus kürzlich versucht mir zu sagen? Durch wen? Bin ich bereit, auf ihn zu hören, und bin ich mit jedem Boten, den er dafür aussucht, einverstanden?

2. Öffne mein Herz für deine Botschaft.  Im heutigen Evangelium schienen die Menschen aus Nazareth anfangs für die Botschaft Christi, seine Art zu reden und seine (göttliche) Vollmacht eher aufgeschlossen zu sein. Was sie nicht ertragen konnten, war der Gedanke, dass er wirklich nur einer von ihnen war. Später bestätigte es sich, dass es „zuviel für sie“ war. Sicher müssen sie sich gedacht haben, dass er seine Wurzeln vergessen hatte und dass ihm der Ruhm in Kafarnaum wohl zu Kopf gestiegen war. Aber die gleichen Leute von Nazareth waren natürlich weder die Ersten noch die Letzten, die in diese Falle, mehr auf den Boten als auf die Botschaft zu achten, geraten sind. Das ist genau der Grund, warum Christus den Syrer Naaman zur Sprache bringt, der mit einer Heilung belohnt wurde, nachdem er sein Vorurteil überwunden und ein wenig klein beigegeben hatte. (siehe die Erzählung in 2 Kön 5). Die Leute aus Nazareth, die zu stolz und zu verstockt waren, um die Botschaft Christi zu begreifen, nehmen Anstoß an den Worten Christi und betrachten sie als persönlichen Angriff auf sich, auf sein eigenes Volk. Habe ich mich wegen meines verletzten Stolzes immer wieder davon abbringen lassen, auf das zu hören, was Christus unablässig versucht hat, mir zu sagen?

3. Herr, ich vertraue dir.  Bei einem seiner öffentlichen Auftritte sagte Christus seinen Zuhörern: „Wenn ihr schon meinen Worten nicht glaubt, dann glaubt wenigstens aufgrund meiner Werke, die ich vollbracht habe.“ (vgl. Joh 14,10-11). Warum wollte er seinem eigenen Volk aus Nazareth nicht auch den gleichen Rat und die gleiche Chance geben? Sind ein paar Wunder zuviel, um sie an Nazareth zu verschwenden? Wir sollten uns daran erinnern, dass der Glaube ein Geschenk ist. Er ist gegeben, nicht ausgehandelt oder verdient. Auf dem Kalvarienberg verhöhnten ihn einige mit einem solchen Handel, „wenn du vom Kreuz herabsteigst, dann werden wir an dich glauben“ (vgl. Mk 15,32). Wir müssen uns fragen, von wem der härtere Schlag kam, von seinen Anklägern oder seinen eigenen Leuten. Eine anmaßende Forderung ist besonders hässlich und verletzend, wenn sie von einem Freund oder einem Menschen kommt, den man liebt.

Gespräch mit Christus:  Jesus, ich nehme dein Angebot an, in das Haus meiner Seele zu kommen. Hilf mir, die Bereiche meines Lebens zu erkennen, die gereinigt werden müssen. Hilf mir, die Bereiche meines Lebens zu erkennen, die dein Kommen verhindern – solche Räume, die ich vor dir verschließe. Hilf mir, so demütig zu sein, dass deine Gnade in mir wirksam werden kann.

Vorsatz:  Ich werde Christus heute versöhnen durch ein vollkommenes und unmittelbares Vertrauen auf ihn und auf seinen Lebensplan für mich, was auch immer kommen mag.

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