Tägliche Meditationen
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Dienstag,
7. November 2006

Was ist deine Entschuldigung?

Dienstag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Michael Goodyear LC

Lk 14,15-24
Als einer der Gäste das hörte, sagte er zu Jesus: Selig, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf. Jesus sagte zu ihm: Ein Mann veranstaltete ein großes Festmahl und lud viele dazu ein. Als das Fest beginnen sollte, schickte er seinen Diener und ließ den Gästen, die er eingeladen hatte, sagen: Kommt, es steht alles bereit! Aber einer nach dem andern ließ sich entschuldigen. Der erste ließ ihm sagen: Ich habe einen Acker gekauft und muß jetzt gehen und ihn besichtigen. Bitte, entschuldige mich! Ein anderer sagte: Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und bin auf dem Weg, sie mir genauer anzusehen. Bitte, entschuldige mich! Wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen. Der Diener kehrte zurück und berichtete alles seinem Herrn. Da wurde der Herr zornig und sagte zu seinem Diener: Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei. Bald darauf meldete der Diener: Herr, dein Auftrag ist ausgeführt; aber es ist immer noch Platz. Da sagte der Herr zu dem Diener: Dann geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird. Das aber sage ich euch: Keiner von denen, die eingeladen waren, wird an meinem Mahl teilnehmen.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus Christus, wie oft und geduldig lädst du mich ein, deine Liebe und Güte zu erfahren. Wie oft hast du mir gesagt: „Alles ist bereit!” Herr, wenn ich nicht zu dir gerannt komme, ist es deshalb, weil ich dich nicht kenne. In dieser Zeit des Gebetes erlaube mir, dich besser kennen zu lernen und zu erkennen, dass du die Perle von unschätzbarem Wert bist, der Schatz meines Lebens.

Bitte:  Herr, richte meine Augen auf die Ewigkeit und nicht auf diese Welt.

1.  Einer nach dem anderen!   „Aber einer nach dem anderen ließ sich entschuldigen.” Mit den Worten Christi in diesem Gleichnis sehen wir, wie sich die zum Festmahl Eingeladenen umdrehen und weggehen. Was für ein bekanntes Schauspiel! Christus weinte über Jerusalem, als sie sich von ihm abwandten. Im Evangelium ist wenigstens einmal festgehalten, dass er sich an seine Apostel wandte und sie fragte: „Wollt auch ihr weggehen?” (Joh 6,67). Überlegen wir ein wenig diese scheinbar unendlich vielen Ausflüchte, die dem Einen gegenüber vorgetragen werden, der unendliche Liebe ist. Stellen wir uns das ewige Echo unter denen vor, die sich dafür entschieden haben, sich selbst zu lieben und die Liebe Gottes nicht anzunehmen.

2.  Was ist deine Ausrede?   Und dann gibt es unsere eigene Ausreden. Haben wir welche? Benutzen wir sie wieder und wieder dem Herrn gegenüber und lassen wir ihn auf unsere Entgegnung, auf unsere Liebe warten? Scheinbar halten uns so viele Dinge davon ab, uns für Christus Zeit zu nehmen, Dinge, die scheinbar dringender sind.

3.  Kostet und seht!   „Kostet und seht wie gütig der Herr ist!" (Ps 34,9) Das ist die Einladung, aber, wie wir gesehen haben, wird sie oft ignoriert. In dem Gleichnis spricht der Herr von der Teilnahme an seinem Mahl. Das ist natürlich nur eine Redewendung. Wer kann kosten und sehen was keine Auge gesehen, kein Ohr gehört, noch eine Zunge gekostet hat? (vgl. 1 Kor 2,9) Wer kann voraussagen, wie es im Himmel sein wird? Wer hat es probiert? Vielleicht ist es einen Versuch wert, besonders wenn es uns dazu bewegt, des Herrn Einladung anzunehmen. Lasst es uns heute versuchen.

Gespräch mit Christus:  Öffne die Augen meines Herzens, Herr, um einen Vorgeschmack zu bekommen von deiner Güte, deinem Frieden, deiner Freundlichkeit, Liebe, Macht und deinem unendlichen Sein. Ich will mich nicht mit dieser Welt zufrieden geben, sondern das ewige Hochzeitsmahl in deiner Gegenwart anstreben. Herr, es scheint so weit entfernt, so jenseits meiner Auffassungsgabe in dieser so praktischen, empirischen Welt. Bitte gib mir einen Vorgeschmack, damit mein Verlangen nach dir immer größer werde.

Vorsatz:   Ich will mich heute ernsthaft bemühen, an der heiligen Messe teilzunehmen und die heilige Eucharistie zu empfangen.

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