Tägliche Meditationen
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Sonntag,
9. September 2007

Knie nieder und entscheide dich für Christus

Dreiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis

P. Patrick Butler LC

Lk 14,25-33
Viele Menschen begleiteten Jesus; da wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertigstellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

Einführendes Gebet:   Herr, sende mir den Heiligen Geist, damit ich dich besser begreife. Du machst mir klar, dass es eine schwierige Aufgabe ist, dir auf dem Weg des Kreuzes zu folgen. Gib mir die Hoffnung und Zuversicht, dass du bei mir sein und meinen schwachen Willen stärken wirst. Mache Liebe zu dem Beweggrund, mich von Bindungen an Menschen, auch an besonders geschätzte Menschen, loszusagen und vor allem mich selbst zu verleugnen, um dir, meiner größten Liebe, zu dienen.

Bitte:  Stärke mich, Herr, durch deine Gnade, damit ich bis zum Ende durchhalten kann, dir nachzufolgen.

1. Die Menge und die Jünger. Viele Menschen folgten Jesus. Seine Beliebtheit nahm zu. Die Zeit war reif; Jesus könnte die Menge für sich gewinnen, indem er ihnen schöne Versprechungen macht. Aber Jesus handelt nicht wie ein Politiker. Mit der Botschaft der Erlösung sollen nicht Stimmen, sondern Seelen gewonnen werden. Es geht nicht um leere Versprechungen, sondern um die Verheißung des ewigen Lebens für die, die ihm nachfolgen. Er beruft mich, einer von den wenigen treuen Jüngern zu sein, die alle Dinge für unwichtig halten, um Christus zu gewinnen.

2. Hass und Liebe. Der heilige Johannes sagt mir: „Gott ist Liebe”. Jesus selbst sagt mir, dass die wichtigsten Gebote verlangen, Gott über alles zu lieben und meinen Nächsten wie mich selbst. Warum verlangt er dann von mir, so viele liebenswerte Menschen und Dinge zu „hassen”? Vielleicht ist der bessere Ausdruck „sich von ihnen loszusagen”? Jesus verlangt von mir, nur eines -- vielmehr, nur eine Person -- uneingeschränkt zu lieben. Gott allein sollte die unbedingte Mitte meines Lebens sein. Jede andere Vorliebe kommt danach und steht im Dienst dieser vollkommenen Liebe. Gibt es etwas oder jemanden in meinem Leben, das oder der um den ersten Platz mit Gott konkurriert?

3. Sich für das Kreuz entscheiden. Wenn die Botschaft Jesu nicht erklärt wird, ist sie eine schwierige Botschaft. Das eigene Kreuz zu tragen und die Marter sowie den Tod anzunehmen, bedeutet: Mitwirkung am eigenen Tod. Falls ich das tun will, fordert Christus mich zuvorderst auf, mir das gut zu überlegen und mich dann aber zu entscheiden. Das ist die Bedingung, um sein Jünger zu werden. Und nur so werde ich bis zum Ende meines Lebens ein treuer Freund und Jünger meines Herrn sein können.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus Christus, du leitest mich durch dein Beispiel. Ich danke dir und preise dich, weil du mir voran gehst und mir den Weg zeigst. Du gibst mir auch die Kraft, täglich mein Kreuz zu tragen. Nachdem ich betrachtet habe, was du von deinen Nachfolgern verlangst, beschließe ich, diese schwierige Aufgabe aus Liebe zu dir zu übernehmen.

Vorsatz:   Wenn ich schaue, was der Tag für mich bereithält, kann ich mein Kreuz erkennen. Ich will mich entschließen, es zu tragen, dabei im Gebet Gottes Hilfe erbitten und bestrebt sein, es mit innerer Freude zu tragen.

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